Pflege in der Praxis

Kathrin Eibisch

30. November 2017

„Pflege in der Praxis“ war das Thema für Kathrin Eibisch, die Pflegedienstleiterin des Stephanushauses aus Rummelsberg. Die AG 60 plus des SPD-Ortsvereins Feucht hatte zu diesem Thema in die AWO-Begegnungsstätte eingeladen.

Der Vorsitzende der AG 60 plus Kurt Dilfer begrüßte Kathrin Eibisch auch als künftige Leiterin des Feuchter Gottfried-Seiler-Haus an der Zeidlersiedlung. Sie berichtete, dass die Planungen gut voran kämen und dass sie sich bereits mit der Inneneinrichtung beschäftigten.

Pflege in der Praxis
Pflege in der Praxis

Die Rummelsberger haben in der Altenpflege einen guten Ruf und können eine angemessene und anspruchsvolle Pflege gewährleisten. Sie entlohnten ihre Pflegekräfte nach Tarif und würden auch zusätzliches Personal aufbieten. Eine gute Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern sieht sie ebenfalls als sehr hilfreich an. Pflege sei nicht billig, stellte sie fest. Aber trotzdem sollen in dem Feuchter Einrichtung auch Pflegebedürftige mit geringen finanziellen Möglichkeiten in diesem Haus die von ihnen benötigte Pflege bekommen können. Wir sehen uns auf einen guten Weg, da bisher alle Rummelsberger Einrichtungen von den Bezirken anerkannt sind und so gute Voraussetzungen bestehen, dass im Einzelfall Sozialhilfe gewährt wird.

Das Gottfried-Seiler-Haus soll am 1. Januar 2020 in Betrieb gehen. Dann können in Feucht neben den vorhandenen, sehr gut ausgebauten ambulanten Diensten und dem Betreuten Wohnen, eine vollstationäre Pflege und die so genannten „Seniorenwohnungen“ angeboten werden. Früher belegten oft Alleinstehende, die nicht mehr mit dem ambulanten Diensten versorgt werden konnten, Plätze in Pflegeheimen, obwohl sie nur geringe Pflegegrade aufwiesen. Mit den Seniorenwohnungen können sie nun ein Zuhause haben, in dem sie wohnen und die benötigten Pflegeleistungen im gleichen Haus in Anspruch nehmen könnten. Die eigentlichen Pflegeplätze seien nur für Pflegebedürftige mit höheren Pflegegraden, also mit einem hohen Pflege- und Unterstützungsbedarf, gedacht.

Die allermeisten Pflegebedürftigen haben typisch schon einige Zeit zuhause allein gelebt. Sie wollten im Falle eines Umzugs in eine stationäre Einrichtung nicht mit einer fremden Person ein Zimmer teilen, ist sich Kathrin Eibisch sicher. Dies sei der Grund, warum in Feucht im Wesentlichen nur Einzelzimmer errichtet würden.

Was muss ich tun, wenn ich für mich oder einen Angehörigen einen Platz in einer Einrichtung suche, war eine spannende Frage. Kathrin Eibisch hat gute Erfahrungen gemacht, schrittweise vorzugehen, wenn die Zeit dafür bleibt Durch Nutzung der Tagespflege gewinnt man einen ersten Eindruck des ausgesuchten Hauses, da nur tagsüber eine Betreuung erfolgt und nachts der Patient in seiner gewohnten Umgebung verbleibt. Die Kurzzeitpflege kann zusätzlich als „Schnuppereinstieg“ in die voll stationäre Pflege genutzt werden, bevor man sich endgültig für ein Haus entscheidet.

Unabhängig davon, ob man als Seniorin oder Senior pflegebedürftig ist oder nicht, ist es wichtig, eine Patientenverfügung zu haben, um seine Wünsche in seiner letzten Lebensphase verbindlich mitzuteilen. Diese sollte auch immer wieder aktualisiert werden, da sich Verhältnisse und damit auch die Wünsche ändern können, betonte Kathrin Eibisch.

Die AG 60 plus hatte mit Kathrin Eibisch eine kompetente Pflegefachkraft eingeladen, die den Anwesenden gute Hilfestellung zum Thema Pflege geben konnte. Kurt Dilfer bedankte sich bei ihr für ihren Vortrag und die Beantwortung aller Fragen.

Lothar Trapp

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