Auf der Jahreshauptversammlung des SPD Ortsvereins Feucht wurde von den Ereignissen des vergangenen Jahres berichtet, ein Ausblick auf die Zukunft gegeben und die Delegierten für die Aufstellung der Direktkandidaten für die Landtags- und Bundestagswahl 2013 gewählt.
Das Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder stand am Beginn der Jahreshauptversammlung. Günther Schwarz, der seit fast 40 Jahren in der SPD war, Erich Vogler, der als Distrikthelfer mitarbeitete und Ursula Freimann, die erst 2007 zur SPD kam, sich aber sofort voll engagierte, solange ihre schwere Krankheit dies zuließ, verstarben im letzten Jahr. „Erst kürzlich mussten wir uns von Karl Bradter verabschieden, der 62 Jahre in der SPD und 24 Jahre die Bürgerinnen und Bürger Feuchts als Marktgemeinderat vertreten hatte. Liebe Genossinnen und Genossen, lasst uns alle ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren“, bat Inge Jabs.
Die Ortsvereinsvorsitzende dankte dem Politikteam mit Ernst Klier, Peter Pölloth, Gerald Schickendanz, Ines Stelzer und Stefan Keller, das die Ideen für die politischen Veranstaltungen entwickelte und deren Organisation übernommen hatte. Darüber, dass die Mitgliederzahlen in 2011 wieder leicht angestiegen waren, konnte sie sich freuen.
Das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der Energiewende. Hatte im Herbst zuvor noch die schwarz-gelbe Regierung die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert, zwang sie die Tsunami-Katastrophe von Fukushima und der Druck aus der Bevölkerung zum Umdenken. Die Feuchter Sozialdemokraten beteiligten sich an insgesamt 11 Mahnwachen auf dem Sparkassenplatz, nahmen an überregionalen Demos teil und brachten so ihre Forderung nach einer Energiewende zum Ausdruck.
Die Ortsvereinsvorsitzende Inge Jabs konnte von vielen weiteren Veranstaltungen berichten, die ihr Stellvertreter Lothar Trapp mit Bildern untermalte. Zwar fiel 2011 die Dreikönigswanderung nach Henfenfeld dem Blitzeis zum Opfer, sie konnte aber in diesem Jahr nachgeholt werden. MdB Günter Gloser berichtete kompetent von seiner Einschätzung des so genannten arabischen Frühlings. Die Gesundheitspolitik war Thema einer Veranstaltung mit MdL Ewald Schurer, die im weiteren zu einem Antrag des Ortsvereins zur Einführung einer Bürgerversicherung führte. Auch die Parteireform der Bundes-SPD sorgte für Diskussionen im Ortsverein und dieser formulierte dazu einen Antrag an den Unterbezirk, der diesen im wesentlichen übernahm.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag Markus Rindersbacher nahm Platz auf dem Roten Sofa und stellte sich den Fragen von Marktgemeinderätin Petra Fischer zu seiner Person, von Stefan Keller zu seinem politischen Vorstellungen und zu Fragen aus dem Publikum.
Die geplante Bebauung auf dem ehemaligen Fellagelände wurde und wird im Feuchter Marktgemeinderat kontrovers diskutiert. Die SPD-Fraktion sieht den Versuch, dort gesundes und attraktives Wohnen für junge Familien zu errichten, als gescheitert an. Einer bis zu 18 m hohe Riegelbebauung und im Inneren einer extrem gleichförmigen, lagerartigen Anordnung langer Reihenhauszeilen, konnte die SPD-Fraktion nicht zustimmen. Auch die Probleme mit dem umliegenden Gewerbe sind noch nicht gelöst. Die seit langem geforderte Errichtung eines Pflegeheimes nahm Gestalt an. Allerdings gibt es am geplanten Standort am Walburgisheim noch einige Probleme wie die Zufahrt und den Lärmschutz zu lösen. Ein Termin der SPD vor Ort legte diese Probleme in der Diskussion mit den Anwohnern offen.
Nachdem sich immer wieder Bürger beklagen, dass sie sich durch den durchfahrenden Schwerlastverkehr massiv gestört und gefährdet fühlen, will die SPD diesem auf den Grund gehen. Auf ihre Initiative hin wird die Marktgemeinde eine Zählung und Befragung durchführen. Die SPD will aber auch selbst tätig werden und schon vorab eine Zählung und Analyse der Fahrtrouten des Schwerlastverkehrs durchführen, wenn die Bauarbeiten innerorts beendet sein werden.
Neben den politischen Themen kamen auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen nicht zu kurz. Neujahrsempfang, Beteiligung am Bürgerfest, eine Radtour, zwei Kirchweihtreffs, Beteiligung am Ferienprogramm, das traditionelle Grillfest, der historische Spaziergang und zwei Adventsfenster sind hier zu nennen. Höhepunkt war aber die Fahrt nach Südpolen mit Besuchen in Jauer, Breslau, Krakau, Auschwitz und Görlitz. Der von Dieter und Brigitte Vizthum gedrehte Film weckte bei den Teilnehmern viele Erinnerungen.
Auch die Arbeitsgemeinschaft der über 60-Jährigen in der SPD, die AG 60+, konnte mit einem reichhaltigen Programm aufwarten. Die Katastrophe von Tschernobyl, Politikermärchen von Dieter Hildebrandt, ein Besuch des historischen Saals 600 im Nürnberger Justizpalast, ein Reisebericht von Neuseeland, ein Besuch des Nürnberger Henkerhauses mit Dr. Frommer und ein Treffen mit dem hiesigen türkischen Kulturverein waren einige der Aktivitäten im Jahr 2011, berichtete Peter Liebig vom Vorstand der AG 60+.
Als weiterer Punkt der Hauptversammlung standen Delegiertenwahlen an. Als Delegierte für die Nominierung des Direktkandidaten zur Landtagswahl im Herbst 2013 wurden Inge Jabs, Waltraud Haider, Kurt Dilfer, Peter Liebig, Harald Bartels und Gerlinde Kotzur gewählt. Waltraud Haider, Friedemar Heinze, Kurt Dilfer, Eva Werner, Inge Jabs und Ernst Klier bestimmen im Wahlkreis Nürnberger Land / Roth den Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2013 als Delegierte mit. Als Ersatzdelegierte wurden Ernst Klier, Lothar Trapp, Bernd Fischer und Klaus Rüffer beziehungsweise Renate Kraft, Harald Bartels, Dieter Christian, Gerlinde Kotzur und Bernd Fischer gewählt.
Lothar Trapp