Antwort auf den Flyer / Artikel der CSU

23. März 2020

Die jüngste Information der CSU und ihres Bürgermeisterkandidaten lebt ganz und gar von der Corona-Krise. Da entdeckt Siegl die „Zeit des Miteinanders und des Handelns“. Schön und gut. „Miteinander für Feucht“ hat der SPD-Bürgermeisterkandidat Jörg Kotzur von Anfang zum Motto für die Arbeit im Rathaus, im Gemeinderat und im Verhältnis zur Bürgerschaft erklärt, ohne dass es dazu einer Krise bedarf. Schön, dass die CSU jetzt dieses Miteinander entdeckt.

Siegl gibt sich so, als ob er schon im Amt wäre. Die Amtszeit des bisherigen Bürgermeisters endet jedoch erst am 30. April. Er kündigt Handeln in einem 100-Tage-Programm an, das fragen lässt, ob es hält, was es verspricht. insbesondere wenn es um eine finanzielle Unterstützung geht. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und der Freistaat Bayern haben ein umfassendes Unterstützungsprogramm für betroffene Unternehmen verkündet, das weit über die finanziellen Möglichkeiten des Markt Feucht hinaus geht. Wie schwer es ist, die ärztliche Versorgung zu sichern bzw. auszubauen, wird ihm sicher der jetzige Bürgermeister sagen können. Es werden kaum alle Zuständigen auf sein 100-Tage-Programm warten. Siegl dankt allen, die von Corana besonders gefordert werden, z.B. auch die Feuerwehr. Jörg Kotzur ist seit 30 Jahren aktiver Feuerwehrmann. Er weiß, was selbstlose Hilfeleistung für andere bedeutet.

Fragwürdig sind auch die Einkaufsratschläge Siegls. Einerseits wird Verständnis geäußert, „dass nun der eine oder andere mehr als bisher Waren per Internet bestellt“. Andererseits ist zu lesen „In den nächsten Wochen sollten wir darauf verzichten per Internet zu bestellen.“ Was gilt denn nun? Die SPD ist der Ansicht, wir sollten generell so viel wie möglich vor Ort einkaufen und aufs Internet verzichten, wenn wir unseren Bedarf in Geschäften vor Ort decken können, und zwar unabhängig von einer Krise oder nicht.

Politik braucht den langem Atem und nicht wenig durchdachte 100-Tage-Ankündigungen.

Inge Jabs / Lothar Trapp

Teilen