Aufstehen für Demokratie

Plakat

26. September 2019

Die Vorsitzende der SPD Feucht Inge Jabs hat im Ortsvereinsvorstand die Idee aufgegriffen am Tag der Demokratie, der in diesem Jahr auf den Sonntag, den 15. September fiel, zu einer Demonstration für Demokratie einzuladen. Weil in unserem Ort und auch in unserer Region zunehmend Kräfte die Demokratie - besonders in den sozialen Medien - unsere offene Gesellschaft in Frage stellen, sollte es eine parteiübergreifende Aktion werden.

Ohne Zögern bejahten die CSU, die Grünen, die FDP, die UCS und die Franken diese Initiative. Ohne Zögern erklärte sich Pfarrer Roland Thie bereit, die Veranstaltung zu eröffnen und Mitglieder des Evangelischen Posaunenchors sie musikalisch zu begleiten.

Tag der Demokratie
Tag der Demokratie: J. Schmidt (UCS), Chr. Nikol (Franken), J. Kotzur (SPD) und O. Siegl (CSU)

Ohne Zögern begrüßte der Sozialwissenschaftler an der Technischen Hochschule Michael Helmbrecht, ein Mitbegründer und mehrjähriger Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion, die Initiative der SPD Feucht. Kurz nach der Anfrage entschied er, seinen Urlaub um einen Tag zu verkürzen, um in Feucht beim „Aufstehen für Demokratie – für Offenheit und Vielfalt gegen Hass und Hetze“ zu sprechen.

In seiner immer wieder von Beifall unterbrochenen Rede knüpfte er an die Erklärung der Menschenrechte und an das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland an. Zentral ist darin die Achtung der Würde und der Gleichheit aller Menschen unabhängig von ihrem Herkommen, ihrer Nation, ihrem Geschlecht. Diese Grundsätze gebieten Offenheit und die Anerkennung der Vielfalt. Sie schließen Hass und Hetze gegen jeden aus und verlangen die Achtung der Meinungsfreiheit, der Redefreiheit, der Pressefreiheit und der rechtsstaatlichen Ordnung unseres Gemeinwesens. Helmbrecht ermahnte, auch den politisch Andersdenkenden und die Demokratie Ablehnenden mit der Achtung zu begegnen, die jedem Menschen gebührt. Zugleich forderte er jedoch entschieden dazu auf, die Verächter der Demokratie mit ihrer Propaganda zu demaskieren und sprach ihnen den Anspruch ab, ihrer an den Tag gelegten Intoleranz mit Toleranz zu begegnen.

Im Anschluss an diese Rede nahmen zwei Kundgebungsteilnehmer die an alle gerichtete Einladung an, das Wort zu nehmen. Marcel Schneider, der aufgrund seines Bekenntnisses zur Homosexualität, seines Einsatzes für Flüchtlinge und gegen Rechtsextremismus üble Briefe bis zu Morddrohungen erhält, ließ keine Zweifel an der Notwendigkeit des Eintretens für Demokratie. Andreas Sperling legte mit zwei Zitaten die Parallelität der Sprache der Nationalsozialisten und eines prominenten Politikers AfD-Politikers offen.

Damit endete eine eindrucksvolle Kundgebung für die Demokratie in Feucht, zu der sich so viele Menschen wie schon lange nicht mehr auf dem Sparkassenplatz versammelten hatten. Darunter waren auch die Feuchter Bürgermeisterkandidaten Jörg Kotzur, Christian Nikol, Johannes Schmidt und Oliver Siegl sowie Bernd Ernstberger, der 1. Bürgermeister von Schwarzenbruck, seine Vertreterin Jenny Nyenhuis und Dr. Helmut Ritzer, der frühere 1. Vizepräsident des Bayerischen Landtags. Er hatte vor vielen Jahren die Initiative zu der jährlichen Gedenkstunde im November am Mahnmal in Schupf für die Opfer der KZ-Außenstelle Hersbruck ergriffen. Mit technischer Hilfe wurde die Veranstaltung vom Bauhof der Gemeinde unterstützt, die Bürgermeister Konrad Rupprecht ohne Zögern zugesagt hatte.

Die Kundgebung bestätigte das Prädikat „TOP“, das ihr „Der Bote“ in seiner Wochenendausgabe vom 15. September mit Recht zugeschrieben hatte.

Hannes Schönfelder

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