Zu einem sehr gut besuchten Roten Sofa der SPD Feucht konnte die Ortsvereinsvorsitzende Inge Jabs den Kabarettisten Bernd Regenauer und den Feuchter Bürgermeisterkandidat Jörg Kotzur begrüßen. Noch vor Beginn der Veranstaltung mussten zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt werden.
Jörg Kotzur und Bernd Regenauer sprachen persönliche und politische Themen an. Bernd Regenauer schilderte ernsthaft und zugleich unterhaltsam wie er zu seiner Profession als Kabarettist kam. Zwischen den beiden kam es dabei zu einem lebendigen Dialog, in dem Jörg Kotzur Geistesgegenwart bewies, wenn Bernd Regenauer in die Rolle des Fragenstellers wechselte.
Nach problematischen Schulbesuchen in der Nürnberger Innenstadt absolvierte Regenauer eine Lehre und ein Studium zum Offsetdrucktechniker. Aber schon 1981 meldete er sich mit einem Freund zu einem Auftritt beim Bardentreffen an. Der Freund strich aber kurz vor dem Auftritt aus Lampenfieber die Segel, so dass es dann vor großem Publikum sein erster Soloauftritt als Liedermacher am Klavier wurde - sein Vorbild damals war Maximilian Kerner.
Weitere Auftritte teils mit Partnern, teils solo schlossen sich an, bis hin zum Wandel als Kabarettist, Schauspieler und Textschreiber. Die Rollen als Nützel und die Metzgerei Boggnsagg sind Legende.
Natürlich kam Regenauers gespaltenes Verhältnis zum Club zur Sprache: Kein Wunder, dass es dabei zu Lachern im Publikum kam. Heiterkeit löste auch seine Erklärung aus, wie ihm im Einwohnermeldeamt im Reisepass das t in seinem Vornamen Berndt abhanden kam: Die resolute Mitarbeiterin ließ keinen Widerspruch zu und Regenauer wollte mit einem Streit seine mit Freunden geplante Auslandsreis nicht gefährden. Also ist er seit langem der Bernd ohne „t“.
Dass seine politische Einstellung links ist, ist bekannt. Der heutigen SPD wünscht er mehr Mut zu klaren Aussagen. Er sieht sie in ihrer Rolle in der GroKo gefangen. Profilierte Persönlichkeiten wünscht er sich in allen demokratischen Parteien. Das „Herumgeeiere“ bei Themen wie die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich oder beim Klimaschutz sind für ihn Gründe für das Aufkommen der Rechten. Ihnen erteilte er eine klare Absage und alle forderte er zu Zivilcourage bei der Auseinandersetzung mit rechtem Gedankengut auf.
Jörg Kotzur bedankte sich bei seinem Gast und Partner auf dem Roten Sofa für seine Bereitschaft, auf persönliche und politische Fragen freimütig einzugehen.
Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte Bernadette Helin.
Lothar Trapp