Besuch in Crottendorf

07. Oktober 2020

Passend zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung besuchte die SPD Feucht die Partnergemeinde Crottendorf. Ende Oktober jährt sich auch die Begründung der Partnerschaft zum 30. Mal.

Im Bus mit Maske und Abstand ging es ins Erzgebirge. In Crottendorf wurden die Gäste begrüßt von Bürgermeister Sebastian Martin mit Mitgliedern des Gemeinderates und dem Feuchter Bürgermeister Jörg Kotzur, der dort seinen Antrittsbesuch in der Partnergemeinde absolvierte.

Als erstes wurde die neugebaute und im Mai in Betrieb genommene Kinderkrippe wurde besichtigt: eine moderne Krippe mit einer großzügigen Freifläche, in der sich die drei Krippengruppen wohl füllen können. Auch für viele der anwesenden Crottendorfer war dies der erste Besuch der neuen Krippe, konnte ein Tag der offenen Tür wegen Corona noch nicht stattfinden.

Crottendorf ist für seine Herstellung von Räucherkerzen bekannt. Der Besuch des Räucherkerzen-Lands war deshalb der nächste Programmpunkt. Woraus bestehen Räucherkerzen und wie werden sie hergestellt, wurde anschaulich gezeigt: Weihrauch, verschiedene Harze und Gewürze sowie Holzkohle werden fein gemahlen, in die typische Kegelform gepresst und getrocknet. Die Gelegenheit zum Einkauf im Laden des Räucherkerzen-Lands wurde anschließend rege genutzt.

Crottendorf2020
Im Räucherkerzen-Land

Nach dem Mittagessen im Landgasthof Am Park erlebten die Feuchter ein Stück Bergbaugeschichte Crottendorfs. Die Rosenbuschzeche im Ortsteil Walthersdorf mit ihren engen Stollen war das Ziel. Ausgerüstet mit Helm, Stirnlampe und Schutzjacke konnten einige der Stollen besichtigt werden. Die Rosenbuschzeche ist Teil der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří und gehört damit zum UNESCO-Welterbe.

Das Schloss Schlettau war die letzte Station der kurzen Reise, bevor es wieder nach Feucht zurück ging. Im Rittersaal mit seiner historisch wertvollen Holzdecke wurde das Schloss vorgestellt, das auf eine fast tausendjährige wechselvolle Geschichte zurückblicken kann. Die heutige Struktur verdankt es aber den Umbauten im späten 17. und im 19. Jahrhundert. Das Schloss wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur Herstellung von Posamenten, das heißt von Bändern, Kordeln, Borten und anderem textilen Flechtwerk genutzt. Die Funktionsweise der alten mechanischen Maschinen zeigte, wie aufwändig die Herstellung damals war und wie viel handwerkliches Geschick erforderlich war.

Bei einem kleinen Imbiss verabschiedete sich Bürgermeister Sebastian Martin, der die Feuchter Teilnehmer zu Speis und Trank eingeladen hatte. Diese wiederum bedanken sich mit großzügigen Spenden für den geplanten Wasserspielplatz im Freibad für die kleinsten Crottendorfer.

Sebastian Martin, Hannes Schönfelder und Inge Jabs hatten ein interessantes Programm zusammengestellt, welches auch durch das passende Wetter zum Erlebnis wurde. Alle waren sich einig, dass mit dem Besuch in Crottendorf angemessen an den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung gedacht wurde. Auch in Crottendorf bedurfte es vor 30 Jahren Mut und Engagement zum Ende der DDR beizutragen.

Lothar Trapp

Bilder

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