Am 17. Januar ist der 1926 in Frankfurt geborene langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende der SPD Feucht gestorben. Zur Trauerfeier waren viele Mitglieder des Ortsvereins und u. a. Lilo Seibel-Emmerling, Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments, Dr. Helmut Ritzer, früherer Vizepräsident des Bayerischen Landtags und Günter Gloser, ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt gekommen. Hannes Schönfelder sprach Else Dilfer und ihrer Familie die Anteilnahme der Trauergemeinde aus und zeichnete in seiner Ansprache Kurt Dilfers Lebensweg nach.
Für Kurt Dilfer war das Leben in der und für die Gemeinschaft immer bedeutsam. Einmal nach dem Motiv seines Engagements gefragt, gab er folgende Antwort: „Ich finde die Gemeinschaft ist das Leben. Was wären wir ohne Gemeinschaft? Und mitmachen ist immer besser als zuschauen oder gar wegschauen“. Das war sein Motto. Daher trat er, der bereits mit 17 Jahren in den Krieg ziehen musste, schon 1945 in die SPD ein. Seinen erlernten Beruf des Kfz-Handwerkers musste er wegen einer Allergie aufgeben. Im Rückblick kann man sagen, das musste so sein, damit Kurt Dilfer zu seiner Bestimmung finden konnte, da zu sein für Menschen. Das verwirklichte er ab 1948 bis 1991 hauptberuflich in der Arbeitsverwaltung und ehrenamtlich einige Amtsperioden als Schöffe, in Funktionen innerhalb der Gewerkschaft und als Personalrat auf verschiedenen Ebenen, durch seine Mitgliedschaft in der SPD und 22 Jahre als Marktgemeinderat, davon 6 Jahre als Zweiter Bürgermeister. Ende 2003/Anfang 2004 rief er mit Heiner Bauer die Arbeitsgemeinschaft der über 60-jährigen Mitglieder der AG 60plus der SPD Feucht ins Leben. Im März 2020 erlebte Kurt Dilfer als SPD-Mitglied einen besonderen Höhepunkt. Zu seiner Ehrung zum 75jährigen Jubiläum war der damalige Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans gekommen.
Kurt Dilfer war ein Menschenfreund. Aber sein Einsatz galt auch den Tieren. Als in dem Verein Tierhilfe Nürnberg, der das Feuchter Tierheim betreibt, einmal Not am Mann war, übernahm er 1996 das Amt des 2. und ab 2000 mehrere Jahre das Amt des 1. Vorsitzenden.
Kurt Dilfer hatte die besondere Gabe, mit Witz und Geist zur Entspannung beizutragen. Seinen lebendigen Geist hat er sich bis ins hohe Alter bewahrt. Hannes Schönfelder schloss die Ansprache in der Gewissheit, dass Kurt Dilfers Wesenszüge, seine Gelassenheit bei allem Engagement in der Sache, seine Freundlichkeit, sein geistreicher Witz und sein Einsatz für die Menschen, für die Gemeinschaft allen, die ihn erlebt haben, lebendig in Erinnerung bleiben werden.
Erster Bürgermeister Jörg Kotzur zählte in seinem Nachruf Kurt Dilfer zu den Menschen, die unsere Gemeinschaft braucht, Männer und Frauen, die zusätzlich zu ihrer Familie neben und nach ihrem Berufsleben im Ehrenamt Zeit für die Gemeinschaft aufbringen. Ohne sie wäre unsere Gesellschaft ärmer. Als bemerkenswert betrachtete er es, dass Kurt Dilfer 1978 nur sechs Jahre nachdem er in Feucht ansässig wurde, in den Marktgemeinderat gewählt wurde, dem er insgesamt 24 Jahre angehörte. Daher habe Kurt Dilfer zu Recht schon 1997 die Auszeichnung des Freistaates Bayern für langjähriges verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung erhalten.
Die Schwiegertochter Monika erinnerte an ein Kurt Dilfer prägendes Erlebnis aus seiner Frankfurter Zeit bei den „Falken“. Kurt Dilfer leitete die erste deutsche Jugendgruppe, die nach dem 2. Weltkrieg 1950 eine Einladung aus Frankreich zu einem Zeltlager in Paris und Nizza erhalten hatte und die von einem Mitarbeiter der Deutschen Presseagentur begleitet wurde.
Wer Kurts Wunsch nachkommen möchte, kann anstelle von Blumen eine Spende an das Feuchter Tierheim tätigen: IBAN DE37 7606 9564 0000 8331 00 Kennwort „Kurt Dilfer“
Lisa Huber