Die mit den Stimmen der SPD im Marktgemeinderat entgegen dem Vorschlag des Bürgermeisters getroffene Entscheidung, eine Erweiterung des Rathauses abzulehnen, war auf die heftige Kritik der Verantwortlichen der beiden Feuchter Museumsvereine gestoßen. Sie sahen ihre Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung der Museen nicht berücksichtigt. Ihr Wunsch nach einem Gespräch fand bei der SPD-Fraktion offene Ohren.
Nach einer Besichtigung wie das derzeitig das umfangreiche Archivmaterials des Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseums untergebracht ist, kam es zu einem konstruktiven Gedankenaustausch mit Karlheinz Rohrwild, dem Direktor des Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseums sowie Ralph Reiwe und Angela und Peter Pöllöth vom Zeidelmuseumsverein.
Einigkeit bestand in mehreren Punkten. Mit dem Kauf des Pfinzingschlosses hat der Markt Feucht auch die wissenschaftliche Sammlung, das Archivmaterial und die Exponate von Prof. Hermann Oberth ist der Markt Feucht erworben und hat sich verpflichtet diese angemessen aufzubewahren und für wissenschaftliche Arbeiten zu ermöglichen. Die SPD-Fraktion konnte sich überzeugen, dass dies nur notdürftig gelöst ist. Der Markt Feucht hat dem Museum die Gebäude, in denen heute das Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum untergebracht ist, überlassen. Diese Leistung des Marktes wird ausdrücklich anerkannt.
Unter Raumnot leidet auch das Zeidelmuseum. Es fehlt ein Depot, damit ausgewählte Teile der umfangreichen Sammlung museumsgerecht präsentieren zu können. Hier hatte sich der Zeidelmuseumsverein wie auch das Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum von der Erweiterung des Rathauses und dem Auszug von Bauamt und Kämmerei aus dem Pfinzingschloss eine Verbesserung ihrer Situation versprochen.
Erfreulich war für die Mitglieder der SPD-Fraktion, dass sowohl Karlheinz Rohrwild wie auch Ralph Reiwe, der Vorsitzende des Zeidelmuseumsvereins, die mit dem Gemeinderatsbeschluss entstandene Situation akzeptieren. Ihre in der Zwischenzeit angestellten Überlegungen für eine Lösung auf den Grundstücken, die dem Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum-Verein als Erbe von Frau Dr. Erna Roth-Oberth zugefallen sind, sind von den Mitgliedern der SPD-Fraktion durchaus mit Sympathie aufgenommen worden. Sie können sich jedenfalls eine Beteiligung des Marktes an der Finanzierung einer Studie über die Machbarkeit dieser Überlegungen vorstellen. Sie machten allerdings auch deutlich, dass jede künftige Entwicklung der beiden Museen sich an deren ursprünglicher Aufgabenstellung messen lassen muss. Das bedeutet für das Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum, sich auf die frühe Geschichte der Raumfahrt und auf die Bedeutung Oberths dafür zu beschränken und für das Zeidelmuseum die Konzentration auf die Dokumentation des Zeidelwesens in der Region.
Unverändert ist SPD bereit, die beiden Museen in ihrer Arbeit zu unterstützen. Das zeigte sich in der Vergangenheit schon in ihrem Vorschlag, die Halle des Pfinzingschlosses den Museen für ihre Ausstellungstätigkeit zur Verfügung zu stellen.
Hannes Schönfelder