Ein stolzes Ergebnis und eine Verpflichtung

Rettet die Bienen

20. Februar 2019

Das Aktionsbündnis Artenvielfalt, worin auch die SPD Feucht sich engagierte, traf sich zum Abschluss des Volksbegehrens, um den Erfolg zu feiern und über das weitere Vorgehen zu beraten. Es möchte den Feuchter Bürgerinnen und Bürger danken, die ein Spitzenergebnis bei den Eintragungen zum Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ erreicht haben. Insgesamt haben sich 3255 Wahlberechtigte eingetragen, das sind 30,8%. Es ist damit das beste Ergebnis eines Volksbegehrens das je erreicht wurde. Darauf können wir stolz sein, als Bürger einer Zeidler-Gemeinde aber auch als Bürgerinnen und Bürger eines Ortes, der sich „Markt im Grünen“ nennt.

Aber aus diesem Ergebnis sollte auch eine Verpflichtung wachsen - nicht nur für die Landwirte in Bayern, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger Feuchts und für ihre Kommune. Auch vor Ort kann noch mehr für den Artenschutz und für die Artenvielfalt getan werden.

Als Gartenbesitzer muss es nicht die sterile Thujahecke oder ein hoher Zaun sein, um sich vor fremden Blicken - warum auch immer - zu schützen. Einheimische Sträucher und Stauden tun es auch und sind eine Nahrungsquelle für Insekten - nicht nur für Bienen sondern auch für Vögel. Auch für den allzu gepflegten, aber ökologisch toten englischen Rasen, der eher unnatürlich aussieht wie ein Kunstrasenteppich, gibt es einfache Alternativen - wachsen lassen und nicht permanent auf Streichholzgröße mähen. Neben den Gehwegen im Garten einfach das Gras und natürlich auch andere Blumen und Pflanzen wachsen lassen, sie müssen nicht gleich wieder umgemäht werden. Blumen und Kräuter erfreuen nicht nur die Augen des Menschen, sondern auch Insekten als Nahrungsquelle. Weniger mähen spart Arbeit und eine Blumenwiese ist viel anspruchsloser und resistenter gegen Trockenheit.

Blumenwiese

Die Ortsgruppe Feucht des Bund Naturschutz und die beiden Gartenbauvereine in Feucht und Moosbach helfen den interessierten Gartenbesitzern mit Rat und Tat. Listen mit einheimischen Gehölzen, Stauden und Blumen, die sich für die unterschiedlichsten Bodenarten und Sonnen- wie Schattenlagen eignen, sind im Internet (http://www.bundnaturschutz-ortsgruppe-feucht.de/11-pflanzentipps-fuer-garten) zu erhalten.

Auch die Kommune, also den Markt Feucht, wollen wir in die Pflicht nehmen. Die Pflegekonzepte für unsere Flächen im Gauchsbachtal sind schon vorbildlich - ein Lob dafür. Auch die Bepflanzung von Verkehrsinseln ist zu großen Teilen sehr insektenfreundlich ausgefallen, aber es gibt noch Bereiche , die mit blühfreudigen Sträuchern besetzt werden können. Beim so genannten Straßenbegleitgrün, das sind die grünen Ränder und Flächen am Rande von Straßen und Wegen, gibt es noch Verbesserungsbedarf. Am wichtigsten: maximal zweimal im Jahr mähen, damit sich Blumen entwickeln und wieder selbst aussäen können. Anfangs zusätzlich mit Wildblumensamen nachgeholfen, kann sich die Wirkung verbessern. Als Zeidler-Gemeinde sollten wir großen Wert darauf legen, möglichst viele Flächen bienen- und insektenfreundlich zu gestalten.

Diese Maßnahmen sind nicht teuer für die Gemeinde und die Bürger. Denn weniger tun und die Natur sich selbst regulieren zu lassen, spart Aufwand und Kosten. Manche mögen sich anfangs beklagen, dass es „ungepflegt“ und „nicht aufgeräumt“ aussieht. Aber das ist nur eine kurze Zeit, das Ergebnis einer Blumenwiese wird dann viele überzeugen

Lothar Trapp

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