„Energie von Morgen“ war in Feucht das Thema in der Reihe „Bundestag vor Ort“ der SPD Fraktion des Bundestages.
Der Geschäftsführer Raimund Vollbrecht der Gemeindewerke Feucht stellte die Situation der kommunalen Energieversorger vor. Dadurch dass, der Einkauf von Strom und Gas in der Regel ein bis zwei Jahre vor dem aktuellen Verbrauch geschehe, mussten die Werke höhere Preise bezahlen, als den aktuellen Börsenpreis. Die derzeit niedrigeren Preise an der Börse können damit erst in 2024 zum Tragen kommen.
Die wechselnden und teils sehr späten Entscheidungen aus Berlin stellten die Werke vor große logistische Herausforderungen, aber jetzt sind die Schreiben an ihre Kunden über die Nachlässe aufgrund der Gas- und Strompreisbremse auf dem Weg bzw. bereits bei den Kunden angekommen.
Der hiesige Bundestagsabgeordnete Jan Plobner betonte die Notwendigkeit der Energiewende, die aber nicht nur ökologisch, sondern auch sozial gestaltet werden müsse.
Die Klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag Dr. Nina Scheer begründete die getroffenen Maßnahmen zur Energiewende. Vieles sei zu spät gekommen, da sich in der großen Koalition insbesondere die CSU als großer Bremser betätigt habe, die 10H-Regelung habe in Bayern die Windkraft um über 10 Jahre zurückgeworfen, nun ist Bayern auf Stromlieferungen aus dem Norden angewiesen. Sie legte auch dar, dass die Erneuerbaren Energien die preisgünstigste und nachhaltigste Energieerzeugung ist. Sie ist daher ein Gebot der Vernunft, unabhängig der derzeitigen aktuellen politischen Lage in Europa.
An die Trassengegner appellierte sie, sich nicht gegen die neuen Trassen zu „verkämpfen“, da sie wohl nicht mehr aufzuhalten sein. Sie stellte aber auch fest, wenn man schon vor 10 Jahren gewusste hätte, was man heute weiß, dann wäre eventuell einiges anders gelaufen. „Wenn wir jetzt unsere Hausaufgaben im dezentralen Bereich machen, dann können wir vielleicht noch auf die eine oder andere Leitung verzichten“, meint Nina Scheer.Jetzt müsse der Schwerpunkt auf den Ausbau der Verteilernetze gelegt werden, sonst könne die Energiewende nicht gelingen, die nicht zuletzt im Verkehrssektor durch E-Autos und bei den Heizungen durch den Einsatz von Wärmepumpen auf einen erhöhten Strombedarf eine Antwort geben muss.
Lothar Trapp
Zwei Artikel zu diesem Thema aus Der Bote vom 20.3.2023: