Der vergangene Gemeinderat musste sich in letzter Zeit mehrmals mit den Überlegungen zur Erweiterung des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums (HORM) befassen. Weil davon ausgegangen werden kann, dass die Vorstellungen des Museumsvereins auch für den neuen Gemeinderat ein Thema sein werden, hatte die SPD Feucht die Bevölkerung eingeladen, sich in einer Umfrage zu der Thematik zu äußern. Gefragt wurde nach der Häufigkeit des Museumsbesuchs, nach der Kenntnis der Erweiterungsüberlegungen, nach dem Standpunkt zu den Plänen und danach, wie sehr sich der Markt an den Kosten der Erweiterung und des laufenden Betriebs beteiligen sollte.
Ergebnisse der Umfrage
Die Befragung kann als "Stimmungstest" gewertet werden. Trotz des sehr kurzen Fragebogens (5 klar formulierte Fragen) haben lediglich 172 Feuchter den Fragebogen eingereicht, der an ca. 6.400 Haushalte Mitte Februar verteilt wurde. Aus der geringen Beteiligung kann gefolgert werden, dass das Thema HORM-Erweiterung die Feuchter derzeit nur mäßig zu interessieren scheint. Aus den Antworten kann eine ernsthafte Befürwortung der Museumserweiterung nicht entnommen werden.
An der Befragung haben Männer wie Frauen in etwa gleich und überproportional viele ältere Feuchter Bürgerinnen und Bürger (65 Jahre oder älter) teilgenommen.
Besuchshäufigkeit
Fast 70% der Antwortenden waren bereits mindestens 1x im HORM, ein Viertel sogar schon mehrmals. Über 30% haben das Museum noch nie besucht, knapp 20% bekunden kein Interesse, der Rest könnte es sich zumindest vorstellen.
Die Meinung der Feuchter zur HORM-Erweiterung scheint ambivalent: Während 30% der Antwortenden die Erweiterung begrüßen (als wünschenswert oder notwendig erachten), halten sie knapp 40% für "unnötig". Weitere knapp 30% halten die Erweiterung für "denkbar", lehnen sie also nicht grundsätzlich ab.
Ausdrücklich befürwortet wird eine Erweiterung in erster Linie von Feuchtern, die bereits mehrfach das HORM besucht haben (ca. zwei Drittel der Mehrfachbesucher, die 25% der Antwortenden ausmachen).
Personen, die bisher nie oder höchstens 1x das HORM besucht haben, halten die Erweiterung in der Regel für unnötig.
Ausmaß der Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung
Entsprechend ihrer eher mäßigen Unterstützung bzgl. der HORM-Erweiterung äußern sich Feuchter auch zurückhaltend bei der finanziellen Umsetzung durch den Markt Feucht: Fast zwei Drittel der Antwortenden finden, dass sich der Markt Feucht max. bis zu 500.000 € an der Erweiterung des HORM beteiligen sollte.
Mehrmalige HORM-Besucher oder Befürworter des Ausbaus befürworten ein stärkeres finanzielles Engagement des Marktes Feucht am Erweiterungsbau des Raumfahrtmuseums: Diese Bevölkerungsgruppen der Feuchter unterstützen mehrheitlich eine kommunale Beteiligung bei der Investition von bis zu 1 Mio. € bzw. 1,5 Mio.
Bei den laufenden Betriebskosten halten alle Antwortenden mehrheitlich eine kommunale Beteiligung von 20.000 € pro Jahr für angemessen. Bei Besuchern, die mehrmals im Museum waren erhöht sich dies mehrheitlich auf 50.000 € pro Jahr. Der Standpunkt zur Erweiterung spielt naturgegeben eine größere Rolle, so dass diejenigen, die eine Erweiterung für unbedingt nötig halten, mehrheitlich 75.000 € pro Jahr Unterstützung durch den Markt Feucht befürworten würden.
Folgerung
Da die Investition der HORM-Erweiterung grob auf 6 bis 9 Mio €, die laufenden jährlichen Kosten auf ca. 200.000 € geschätzt werden, zeigen diese Ergebnisse, dass die Antwortenden eine maßgebliche Beteiligung der Kommune an den Kosten nicht wünschen. Alle Werte liegen weit unter dem Finanzbedarf. Das Vorhaben muss deshalb nach Ansicht der Antwortenden im Wesentlichen mit Fördergeldern von außerhalb finanziert werden.