Die SPD Feucht hatte zum Historischen Spaziergang durch den Ortskern von Feucht eingeladen und Marktgemeinderätin und Bürgermeisterkandidatin Petra Fischer konnte sich über eine große Zahl Interessierter freuen, die sie herzlich willkommen hieß. Sie versprach ihnen anregende und informative Stunden unter der Führung des ehemaligen Bürgermeisters Hannes Schönfelder. Sein Ziel war es, den Spaziergängern die wichtigen historischen Gebäude von Feucht nahe zu bringen und damit Informationen über die Feuchter Ortsgeschichte zu verbinden.
Selbstverständlich gehörten zu dem Rundgang das Pfinzing- und das Zeidlerschloss, die auch im Inneren besichtigt werden konnten. Der Blick auf das Tucherschloss zeigt ein eindrucksvolles Beispiel, wie sich Private für den Erhalt der Zeugnisse der Vergangenheit einsetzen. Davon legt auch der 1603 unmittelbar neben dem Pfinzingschloss errichtete Schlossbauernhof Zeugnis ab, den die Familie Wenzel seit Anfang der 90-er Jahre mit viel Engagement zum Schmuckstück hat werden lassen. Das Zeidelgericht gab Gelegenheit vom Zeidelwesen und der besonderen Stellung der Zeidler mit ihrer eigenen bis 1796 währenden Gerichtsbarkeit zu berichten. Am Rathaus wurde deutlich, auf welch wechselvolle Geschichte manche Bauwerke der Vergangenheit zurückblicken können. Schließlich beherbergten die ursprünglich zwei Gebäude bis 1873 fast zwei Jahrhunderte die Turn- und Taxische Post, lange Zeit ein Gasthaus und erst seit 1879 das Rathaus. Neben der Gemeindeverwaltung dienten bis 1926 über 30 Jahre einzelne Räume der in der Obhut der Kirche stehenden Schule als Klassenzimmer und als Lehrerwohnung. Auch nahm das Rathaus vorübergehend die Freibank auf und schließlich wurde in einem rückwärtigen Gebäudeteil sogar Strom erzeugt.
Über die 800-jährige Geschichte der Kirchen in Feucht sprach Hannes Schönfelder im Zusammenhang mit der evangelischen St. Jakobskirche und der katholischen Herz-Jesu-Kirche. Hier war es ihm wichtig darauf hinzuweisen, wie positiv sich das Verhältnis der beiden Konfessionen in der jüngeren Vergangenheit entwickelt hat, so dass 1990 das Gedenken an 800 Jahre Kirche in Feucht in ökumenischer Verbundenheit begangen wurde.
Den diesjährigen Historischen Spaziergang der SPD Feucht schloss Hannes Schönfelder mit seiner persönlichen Erfahrung ab, dass das Verhältnis des einzelnen zu seinem Wohnort und dessen Bauwerken der Vergangenheit auch von seiner Beziehung zu den Mitmenschen bestimmt wird. Sie vermittelt Heimatgefühl, was sicher sehr viele der Feuchterinnen und Feuchter, die in den letzten Jahrzehnten nach Feucht gezogen sind, ebenfalls erfahren haben.