Am Sonntag, 14. September, kurz nach Mittag ging ein heftiger Regenguss nieder. Aber als um 14 Uhr Hannes Schönfelder, der zum alljährlichen „historischen Spaziergang“ durch den Markt Feucht einlud, auf den Parkplatz vor der Reichswaldhalle trat, hatte die Sonne alle Wolken beiseite gefegt und ließ den Himmel in tiefem Blau erstrahlen.
So erschienen, sehr zur Freude von Hannes Schönfelder, Inge Jabs und dem ebenfalls anwesenden 1. Bürgermeister Jörg Kotzur, diesmal Interessierte besonders großer Zahl. Das machte es dem Eigentümer des Schlossbauernhofs, Klaus-Dieter Wenzel, nicht leicht, die Informationen über dieses eindrucksvolle Gebäude in privater Hand an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Hannes Schönfelder berichtete Wissenswertes über die beiden Kirchen, über das Pfinzing- und das Zeidlerschloss, das Zeidlerwesen und das Rathaus.
Bemerkenswert ist die wechselhafte Geschichte der beiden Schlösser mit ihrer Vielzahl an Eigentümern sowie der beiden Häuser in der Hauptstraße, die erst ab 1879 zum Rathaus und erst mit dem Wiederaufbau nach den im August 1943 erlittenen Bombenschäden mit einem gemeinsamen Dach zu einem Gebäude zusammengefasst wurden. Über zwei Jahrhunderte wurden diese Häuser als Sitz der Thurn und Taxisschen Post genutzt. Räume im Rathaus dienten zeitweilig als Schulklassen. Zwischenzeitlich war auch die Freibank im Rathaus untergebracht, und im rückwärtigen Teil erzeugte man Strom.
Nach fast drei Stunden endete der Spaziergang. Hannes Schönfelder fesselte die Zuhörer einmal mehr mit seinem umfangreichen Wissen um den Markt Feucht und seine Vergangenheit.