Hohe Kosten für Energie

05. Dezember 2022

Die AG 60 plus der SPD Feucht hatte zum Thema „Was machen die Energiemärkte?“ in den Bernstein-Burger eingeladen. Der Vortrag von Raimund Vollbrecht, dem Geschäftsführer der Feuchter Gemeindewerke, stieß auf ein volles Haus und großes Interesse. Kein Wunder, da dieses Thema die Feuchter Bürgerinnen und Bürger direkt betrifft.

Viele teils widersprüchliche, sich immer wieder ändernde oder auch falsche Meldungen verunsicherten, auch weil politisch Stimmung gegen die Ampelkoalition in Berlin gemacht wurde. Insbesondere aus Bayern - kein Wunder, da im nächsten Jahr Landtagswahlen anstehen und die CSU um ihre komfortable relative Mehrheit fürchten muss.

Raimund Vollbrecht berichtete, dass seit Mitte 2021 die Preise für Gas und Strom sehr stark steigen und diese ziehen auch die anderen Energieträger mit hoch. Im August 2022 erreichten die die Preise an der Börse eine Spitze, als Russland ankündigte, erheblich weniger Gas zu liefern. Jetzt sind die Preise an der Börse immer noch etwa um den Faktor 5 höher als früher. Für die Privatkunden müssen die Gemeindewerke deshalb die Preise für Gas und Strom deutlich erhöhen.

Durch die Maßnahmen der Bundesregierung wird sich die Belastung der Bürger aber reduzieren. In der ersten Stufe wird bei Gas die Dezember-Abschlusszahlung vom Bund übernommen. In der zweiten Stufe, die voraussichtlich am 16.12.2022 rechtskräftig wird, dann voraussichtlich ab dem 1. März werden 80 % des letztjährigen Gasverbrauchs auf 12 Cent pro Kilowattstunde (statt der 22,27 ct/kWh) gedeckelt. Beim Strom liegt ab dem 1.1.2023 der 80 % Deckel bei 40 ct pro Kilowattstunde (statt 55,29 ct im Tarif Feucht-Privat).

Die Strom- und Gaspreisbremse sind für die Bürgerinnen und Bürger eine große Entlastung. Beim Serviceteam der Feuchter Gemeindewerke können die Kundinnen und Kunden die voraussichtlichen Entlastungsbeträge jederzeit hinterfragen.

Der Geschäftsführer begrüßte es sehr, dass die Politik die Bürger entlaste, beklagte sich aber auch über den hohen personellen und monetären Aufwand, den die Umsetzung der Entscheidungen des Bundes für die Gemeindewerke erfordert.

Bei der Versorgungssicherheit konnte Raimund Vollbrecht die Bürger beruhigen. Den in der Presse oft angesprochene Blackout bei Strom ist aus seiner Sicht sehr unwahrscheinlich. 2021 fiel der Strom in Feucht im Durchschnitt für den Bürger nur 4,5 Minuten aus. Auch die Gasversorgung schätzte er als stabil ein, da die Speicher fast komplett gefüllt sind. Energiesparen ist aber weiterhin nicht nur aus Kostengründen angesagt. Mit dem Appell den Gemeindewerken treu zu bleiben, schloss er seinen sehr informativen Vortrag.

Inge Jabs freute sich über das große Interesse der Feuchter und bedankte sich bei den Anwesenden und insbesondere bei Raimund Vollbrecht für die Bereitschaft die Energiesituation zu erläutern.

Lothar Trapp

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