Gegen die Planungen der Deutschen Bahn für ein ICE-Werk im Reichswald protestierten mit einer eindrucksvollen Aktion die Gegner dieses Vorhabens, die im Feuchter „Bündnis Kein ICE-Werk im Reichswald“, in der Röthenbacher Bürgerinitiative „Reichswald bleibt Reichswald“ und in der Harrlacher „Bürgerinitiative gegen Waldzerstörung – Kein ICE-Werk bei Harrlach“ für den Erhalt des Reichswaldes kämpfen.
Um am Sitz der Bezirksregierung dem Regierungspräsidenten Dr. Thomas Bauer am Beginn des Raumordnungsverfahrens 51.000 Unterschriften gegen das Vorhaben der DB zu übergeben, waren vor dem Ansbacher Schloss mit zahlreichen Transparenten, Bannern und Plakaten gut 100 Aktive stellvertretend für alle neun ursprünglich von der DB angedachten Standorte zusammen gekommen.
Ihre Sprecher trugen dem Regierungspräsidenten die Kritik gegen das Vorhaben der DB vor. Die DB lasse sich bei ihrer Standortauswahl ausschließlich von betrieblichen und wirtschaftlichen Aspekten leiten. Dafür sorge die DB mit den von ihr selbst bestimmten Auswahlkriterien. Dagegen schiebe sie mit dem Raumordnungsverfahren die Verantwortung für ökologische, klimatische und soziale Aspekte allein der Bezirksregierung zu. Die Funktionen des Reichswaldes als Lebensraum für die schutzwürdige Natur in der Pflanzen- und Tierwelt, für das Klima und damit für die Bevölkerung im Großraum Nürnberg stünden dem Vorhaben der DB entgegen und haben die Bevölkerung auf die Beine gebracht, wie die Zahl der Unterschriften zeigt. Die Gegner eines ICE-Werkes im Reichswald hätten kein Verständnis, wenn der Reichswald gut 40 Jahre, nachdem seine Schutzwürdigkeit als Bannwald gesetzlich festgestellt wurde, heute immer stärker wirtschaftlichen Interessen geopfert würde.
Die Bürgerinitiativen bekräftigten deshalb ihre Forderung an die DB, das Verfahren einzustellen und ein ICE-Werk in realistischer Größe mit optimierten Betriebsabläufen neu zu planen und dafür bahneigene Flächen oder eine Industriebrache heranzuziehen.
Der Regierungspräsident nahm das Vorbringen der Bürgerinitiativen aufmerksam wahr. Er sicherte eine objektive, ergebnisoffene Prüfung der Unterlagen der DB im Raumordnungsverfahren zu. Das Engagement der Bürger*innen würdigte er ausdrücklich und als kritisch empfindet er eine politische Einflussnahme auf das Verwaltungsverfahren.
Für die Aktiven der Bürgerinitiativen war es wichtig, dass sie ihr Anliegen in einer eindrucksvollen Aktion gemeindeübergreifend und sachlich vorbringen konnten Sie bleiben am Ball und fordern schon heute die Öffentlichkeit auf, im anstehenden Raumordnungsverfahren von ihrem Recht Gebrauch zu machen, der Regierung von Mittelfranken ihre Bedenken mitzuteilen. Die Bürgerinitiativen werden sie mit Informationen unterstützen.