Inklusion – eine Herausforderung

10. Mai 2013

Wichtige Arbeit der Privaten Fachakademie für Heilpädagogik

Zum bildungspolitischen Gespräch hatten die Leitungen der Privaten Fachakademie für Heilpädagogik (PFH) und der Grundschule Feucht die SPD-Marktgemeinderatsfraktion und den Vorstand des Ortsvereins eingeladen.

Der Leiter der PFH Hans-Peter Eurich unterstützt von Mitgliedern seines Kollegiums stellte die Fachakademie vor. Die Fachakademie ist eine staatlich anerkannte Privatschule der Erwachsenenbildung. Heilpädagogik ist Erziehung unter erschwerten Bedingungen, die z.B. auf einer Körper- oder Lernbehinderung beruhen können oder in dem sozialen Umfeld begründet sind. Etwa 80 bis 100 Studierende werden in Feucht in einem vierjährigen Ergänzungsstudiengang vom 17 Dozenten betreut. Die Studierenden sind bereits als Erzieher, Kinderkrankenpfleger oder Heilerziehungspfleger ausgebildet und in der Praxis ihres Berufs erfahren. 24 Wochenenden und drei Wochen Blockunterricht je Jahr und 800 Stunden Praktika müssen von ihnen absolviert werden, bevor sie ihre Prüfung als Heilpädagoge ablegen können. Ihr Abschluss entspricht dann hinsichtlich der Vergütung dem einer Fachhochschule.

SPD Feucht bei der PFH und Grundschule

Wichtig und sehr vorteilhaft für Studierende und Lehrkörper sei die Zusammenarbeit von Grundschule und PFH, betonten sowohl Hans-Peter Eurich und die Konrektorin Petra Reinsch von der Feuchter Grundschule. Vier Klassenzimmer werden gemeinsam mit der Grundschule genutzt, was bisher keine Engpässe in der Schule und Fachakademie verursacht habe, erläuterte die Konrektorin. „Die gemeinsame Nutzung ist gegenseitige Bereicherung, die wir nicht missen mögen“, betonten Schul- und Fachakademieleitung.

Die jetzt von allen Schulen geforderte Inklusion auch lern- oder körperbehinderter Schüler in den normalen Klassenverband stellen die Lehrer der Regelschulen vor ganz neue Aufgaben. Hier sei die PFH im selben Haus eine Hilfe, bietet sie doch Beratung auf kürzestem Weg, wie mit solch neuen Herausforderungen umzugehen sei, erklärte die Konrektorin der Grundschule. Zukünftig wäre es sinnvoll, im Rahmen von Integration und Inklusion Lehrkräfte aus der Heilpädagogik in die Schule einzubinden. Die Feuchter Grundschule sei zwar keine „Brennpunktschule“, habe jedoch auch einige Schüler mit Lernproblemen.

Die Staatsregierung lasse die Schulen bei der Realisierung der Inklusion im Regen stehen. Bisher wurden solche Schüler mit erheblich höherem Aufwand in besonderen Förderschulen betreut. Durch die Inklusion in Klassen einer Regelschule werden Kapazitäten und Mittel dieser Förderschulen frei. Sie würden aber nicht auf die Regelschulen umgeleitet, beklagten sich die Leitungen beider Institutionen. Die anwesenden SPD-Mitglieder waren sich sicher, dass eine neue Staatsregierung unter Führung der BayernSPD hier für bessere Rahmenbedingungen sorgen würde.

Lothar Trapp

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