Interessanterweise taucht immer wieder und nur dann die Forderung nach einer Entmunitionierung auf, wenn das Gelände für andere Zwecke, sprich Gewerbe, genutzt werden soll.
Ein auch aus Umweltschutz sehr zweifelhaftes Anliegen: Seit fast 80 Jahren liegen die Munitionsreste der großen Explosion 1946 weit verstreut im Boden, teils als reiner Metallschrott, teils als beschädigte zwischenzeitlich ausgelaugte Munitionsreste und teils als noch weitgehend unbeschädigte, eventuell noch explosive Munition. Allerdings ist uns in Feucht noch nicht zu Ohren gekommen, dass dort wühlende Wildschweine zu Schaden gekommen wären. Haben sich Ansiedlungspläne zerschlagen, ist das Thema vom Tisch.
Ein weiteres Hindernis stellt der so genannte Sarkophag dar, der über Jahrhunderte nicht angerührt werden darf.
Die anderen Munitionsreste sind im Laufe der Jahre immer tiefer in den Boden eingesunken und von Wurzeln der Bäume überwachsen worden. Entmunitionierung heißt damit eine komplette Rodung des gesamten Areals insbesondere auch des vermutlich stärker betroffenen Gebiets südlich des geplanten ICE-Werks. Eine Sandwüste wäre die Folge, die wieder fast ein Jahrhundert benötigen würde, bis wieder ein Wald wie heute entstehen würde. So ein gerodetes Areal würde wieder Begehrlichkeiten wecken, das Gewerbe dann auf das gesamte Gebiet auszudehnen bis vor die Türen der Feuchter Waldsiedlung und nach Röthenbach St. Wolfgang - Wald ade.
Lothar Trapp
SPD-Fraktionsvorsitzender Feucht