Sophie Wurm, die Vorsitzende der Ortsgruppe Feucht des Bund Naturschutz, konnte ca. 300 Interessierte (geschätzt von Polizei und Organisatoren) auf dem Feuchter Sparkassenplatz begrüßen. Auch Abordnungen aus Schwarzenbruck, Winkelhaid und Wendelstein unterstützten die Veranstaltung. Plakate der Teilnehmer, von der BN Jugend Feucht und aus der Waldsiedlung machten den Widerstand gegen das ICE-Werk im Reichswald deutlich.
Erster Bürgermeister Jörg Kotzur betonte wie wichtig der Protest der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt des Reichswalds ist. Er ist grüne Lunge und Naherholungsgebiet. Nicht nur durch das ICE-Werk ist der Reichswald bedroht, sondern auch durch die neue Stromtrasse, die PWC-Anlage bei Moosbach, den Sandabbau bei Altdorf, den weiteren Ausbau der Autobahnen und mehr.
Er bezog sich in seiner Rede auf den Regionalplan. Er gibt verbindliche Ziele für die Entwicklung der Region Nürnberg vor. Dazu gehört die Forderung, mit Naturgütern sparsam und schonend umzugehen und Wälder in ihrer Funktion für das Klima und die Erholung zu erhalten. In der Frage, wie sich die Standortvorschläge der Bahn mit diesen Zielen vereinbaren, sieht Bürgermeister Kotzur die Grundlage des Widerstandes gegen das ICE-Werk im Bannwald. Seine Rede schloss er mit dem Appell, gemeinsam für unsere Natur zu kämpfen.
Die Feuchter Bürgerinnen und Bürger werden nicht das letzte Mal für den Erhalt des Reichswalds gefordert sein, prophezeite Tom Konopka, der Regionalreferent des BUND Naturschutz. Die Feuchter und ihre Nachbarn waren schon öfter gefordert sich für den Reichswald einzusetzen. In den 70-iger Jahren wollte die US Armee einen Panzerübungsplatz auf der Muna errichten - ein Autocorso rund um das Gelände half bei der Verhinderung. In der Mitter der 90-er Jahre war die Muna als Standort für eine Mülldeponie des Landkreises im Gespräch. Starker Protest der Feuchter Bürgerinnen und Bürger stand dem entgegen. Später wurde die Muna als Standort für ein BMW-Werk angeboten - das Werk wurde in Leipzig gebaut. Auf Betreiben von Bürgermeister Konrad Rupprecht und CSU, FW und UCS sollte das Gebiet an der Moserbrücke Gewerbegebiet werden - 72% der Feuchter stimmten in einem Bürgerentscheid dagegen und verhinderten die Rodung von 12 ha Wald, erinnerte Tom Konopka.
Die aktuelle Herausforderung ist das ICE-Werk. Es kann aber nicht sein, eine an und für sich positive Investition in die Verkehrswende, auf Kosten des Bannwalds durchzusetzen. Bannwald ist nach dem Gesetz ein besonders schutzwürdiger Wald, der für den Großraum Nürnberg von unschätzbarem Wert ist. Weil auch andere Vorhaben am Bestand des Reichswalds knabbern, wie Stromtrassen, Autobahnen und Sandabbau, sind die Bürgerinnen und Bürger gefordert, sich entschlossen für den Erhalt des Reichswalds einzusetzen.
Tom Konopka rief die Teilnehmer der Veranstaltung auf, in ihrem Engagement für den Reichswald nicht nachzulassen.
Stefan Pieger, der Vorsitzende des BN Wendelstein, unterstützte in seinem Grußwort den Feuchter Protest und erklärte, auch Wendelstein werde sich weiter gegen ein ICE-Werk im Reichswald einsetzen.
Sophie Wurm dankte dem Organisationsteam, den Rednern und den Anwesenden und schloss die Veranstaltung, die ein deutliches Zeichen gegen die Zerstörung und für den Erhalt des Reichswalds gesetzt habe.
Lothar Trapp, als Vorstandsmitglied BN Feucht