JuZ wird unnötig teurer

31. Oktober 2013

Das neue Feuchter Jugendzentrum, kurz JuZ, wird teurer, da dem beauftragten Architekten mangelndes Kostenbewusstsein vorgeworfen werden muss und die Verwaltung unter Bürgermeister Konrad Rupprecht den Architekten nicht bremste. Über 650.000 EUR mehr, das sind knapp 30% der Baukosten, sind kein Pappenstiel. Marktgemeinderat Lothar Trapp setzte sich im Bauausschuss und im Marktgemeinderat für eine kostengünstigere Planung ein, aber die Mehrheit in den Gremien wollte den Vorschlägen nicht folgen.

Unstrittig war, dass ein neues Jugendzentrum an der Schulstraße gebaut werden muss und dass das abgestimmte Raumprogramm zu erfüllen ist. Wegen des Wegfalls der Tiefgarage und mehr Platz für oberirdische Parkplätze musste das JuZ aber neu geplant werden. Was dabei herauskam, ließ die Kosten in die Höhe schnellen und konnte auch architektonisch nicht überzeugen. Ein rechteckiger Würfel, indem der geforderte Saalbau in der Mitte angeordnet wurde - gerade dies führt zu massiven Kostensteigerungen. Das gesamte Erdgeschoss muss damit die Raumhöhe des Saales erhalten, und ein zweites Treppenhaus muss zusätzlich eingeplant werden. Unnötig befand Marktgemeinderat Lothar Trapp und erhielt bei seinen Fraktionsmitgliedern und den Grünen auch Unterstützung von Herbert Brunner, CSU-Marktgemeinderat und Bauunternehmer. Wenn der Saal an der Seite des Baus drücken würde, müssten die anderen Räume des Erdgeschosses nur die normale Raumhöhe erhalten und auch ein zweites Treppenhaus wäre unnötig. Trotzdem kann das geforderte Raumprogramm komplett eingehalten werden, betonte Lothar Trapp. Die Entwurfsskizzen finden sich in der Bildergalerie (es sind Skizzen, keine ausgearbeiteten Pläne).

Für Architekten gibt es leider keine besondere Motivation kostenbewusst zu planen, da diese doch anteilig an den Kosten vergütet werden: höhere Kosten - höhere Vergütung. Um Kosten zu sparen hätte man den neuen Vorschlag aufgreifen und neu planen müssen. Aus Sicht der SPD-Fraktion gehört auch die Berücksichtigung von Alternativen zu den Aufgaben eines Architekten, insbesondere dann, wenn sich hohe Kostensteigerungen abzeichnen. Die Mehrheit wollte einer neuen Planung aber nicht zustimmen, auch weil dem Architekten neues Geld zustehen würde. Lieber wollte man die Kostenerhöhung schlucken. Mit knapper Mehrheit wurden dann die unnötig teuer werdenden Pläne gegen die Stimmen von SPD mehrheitlich gebilligt.

Lothar Trapp

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