Am 22. Mai waren auf dem „Roten Sofa“ der Feuchter SPD Gunther Reiche, Mittelschulrektor im Ruhestand, und Aynur Kir, die SPD-Direktkandidatin im Wahlkreis Nürnberg-Ost, zu Gast.
Gunter Reiche betonte, dass er immer gerne als Lehrer gearbeitet habe: "Wir können ganz viel bewegen als Lehrer - auch und gerade in der Mittelschule." Er bedauerte, dass der Mittelschule teilweise die Anerkennung fehlen würde. Aus seiner Sicht habe es dafür nie einen Grund gegeben. Die Schüler, die die Mittelschule absolvieren, hätten andere Voraussetzungen und Stärken. die sie für die dringend benötigten Facharbeiter qualifizieren würden. Das Schulsystem muss nach Reiches Meinung reformiert werden, da der Leistungsstand sehr vieler Schüler seit Jahren rückläufig sei, und es zu wenig Personal an allen Schulen gäbe. Bei 20 Schülern in einer Klasse müsse Schluss sein, sind sich Kir und Reiche einig. Die SPD hat das Motto: „Keiner darf verloren gehen!“ Da die Bildungspolitik ein Landesthema ist, müssen die Reformen dort gefordert werden - im Bayerischen Landtag. Aynur Kir wirbt für Gemeinschaftsschulen als eine Sonderform der Schule. Sie will das "Grundschulabitur" abschaffen, da sie diese frühe Selektion als fatal für die Persönlichkeitsentwicklung von neun- bis zehnjährigen Kindern hält. An den Schulen wünscht sie sich multiprofessionelle Teams mit Jugendsozialarbeitern, Schulpsychologen und weiteren Fachkräften. Zum Thema Lehrermangel betonte Kir, dass der generell geltende Fachkräftemangel auch an den Schulen bestehe. Auch gäbe es kaum Aufstiegsmöglichkeiten für Lehrer*innen und es müsste beispielsweise auch ein Wechsel an eine Universität oder in die Wirtschaft möglich sein, damit es Perspektiven gäbe. Um eine Chancengleichheit zu gewährleisten, plädiert Kir für den Anspruch auf Ganztagsschulen. Allerdings sollte dieser mit qualifiziertem Personal verwirklicht werden, damit die gewünschten Effekte erzielt werden. Ähnlich verhält es sich mit der Inklusion, die Kir für erstrebenswert hält, zumal sie auch von der UN als Menschenrecht anerkannt und ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen gefordert wird. Zu große Klassen und zu wenig Lehrpersonal verhindern jedoch die Inklusion von Kindern mit Behinderungen in das bestehende Schulsystem, da die ihnen zustehende Förderung nicht möglich sei. "Jedes Kind bekommt die besten und die gleichen Bildungschancen" ist das Ziel der bayerischen SPD.