LKW teilweise aussperren

03. Dezember 2012

Ergebnisse und Konsequenzen aus der LKW-Zählung

Im September zählten Bürgerinnen und Bürger Feuchts den LKW-Verkehr an 5 Stellen. Sie erfassten die LKW-Kennzeichen aus 22 Richtungen in einem 15-Minuten-Raster. 1756 Verkehrsbewegungen von LKW wurden von 6 bis 22 Uhr gezählt. Als generelles Ergebnis können wir feststellen, dass es Möglichkeiten geben wird, LKW teilweise aus dem Ortszentrum auszusperren.

Die Verkehrsbelastung durch LKW wird insbesondere im Ortszentrum als sehr hoch empfunden. Als einer der Gründe wird Mautflucht auf der Strecke A6-Ausfahrt Altdorf/Burgthann durch Feucht zur A9 vermutet. Ob dies so ist, sollte die LKW-Zählung im September klären, da es keine aktuellen Verkehrszahlen darüber gibt. Daneben sollte geklärt werden, wie LKW das Gewerbegebiet an der Industriestraße anfahren.

Die LKW-Zählung

Um dies zu erreichen, wurde an 4 Zählorten an den Ortsausgängen und zusätzlich an den Zufahrten zur Industriestraße und auch bei Penzenhofen gezählt, um Mautflüchtlinge zu identifizieren.

Bild 1: Zählorte und -richtungen

Die Kennzeichen der LKW ab 3,5 t wurden zu diesem Zweck erfasst. Sie wurden verglichen, ob sie innerhalb kurzer Zeit wieder an einem anderen Ort aufgetaucht sind, um diese als Durchgangsverkehr zu identifizieren. Ein positiver Nebeneffekt war auch zu verzeichnen: Dort, wo die Zähler bewaffnet mit Stift und Klemmbrett am Straßenrand zu sehen waren, wurde die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge deutlich reduziert.

Insgesamt wurden 1756 Verkehrsbewegungen erfasst, davon waren 769 LKW größer als 12t. Wegen der Dunkelheit am Anfang und am Ende des Zählzeitraums und auch wegen oft kaum erkennbarer Kennzeichen, konnten nicht alle erfassten Verkehrsbewegungen eindeutig einer Route durch Feucht oder in die Industriestraße zugeordnet werden. Der LKW-Durchgangsverkehr ist deshalb wahrscheinlich höher, da es hier auf Übereinstimmung des Kennzeichens ankommt. Zusätzliche knapp 30% sind dabei zu veranschlagen und in den folgenden Diagrammen separat als "Korr." ausgewiesen.

Der LKW-Durchgangsverkehr

Bild 3: Durchgangsverkehr

237 LKW, davon 105 über 12 t, wurden sicher als Durchgangsverkehr identifiziert. Die Achse des LKW-Durchgangsverkehrs ist, wie zu erwarten war, die Achse Schwabacher - Altdorfer Straße, dicht gefolgt von der Achse Schwabacher - Nürnberger Straße. Nur etwa 30 potentielle Mautflüchtlinge, d.h. LKW größer 12t , waren darunter.

Die Nordtangente nimmt einen gehörigen Teil des LKW-Durchgangsverkehrs auf - eine richtige Entscheidung des damaligen Bürgermeisters Hannes Schönfelder und dem Marktgemeinderat diese Straße zu bauen. 103 LKW (bzw. 131 LKW nach der Korrektur) wurden in Richtung Westen und 92 (bzw. 117) LKW in Richtung Osten auf der Nordtangente gezählt: LKW-Verkehr, der sonst zusätzlich durch den Ort gegangen wäre,

Bild 4: Wirkung der Nordentlastung

Von und zur Industriestraße

Wie kommen die LKW in die Industriestraße, war eine weitere Fragestellung, die durch die Auswertung der Verkehrszählung ihre Antwort fand. Auch hier ist der Hauptzugang über Schwabacher und Altdorfer Straße. An zweiter Stelle kommt aber schon die Nordtangente. Durch den Ortskern fahren nur noch wenige in die Industriestraße.

Bild 5: Von und zur Industriestraße

Konsequenzen

Welche Konsequenzen sollen aus diesen Ergebnissen gezogen werden? In einer Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern, die mitgezählt hatten, kristallisierten sich einige Forderungen heraus.

Auch hier spielt die Nordtangente als nördliche Entlastung eine große Rolle. Sie soll die Funktion Staatsstraße ab 2014 übernehmen - so wurde es von der Regierung zugesagt. Die Achse Nürnberger Straße - Hauptstraße - Regensburger Straße wird dann als kommunale Straße geführt, auf der die Kommune erheblich bessere Möglichkeiten hat, verkehrsrechtlich einzugreifen. Allerdings müssen wir dabei darauf achten, keinen Ausweichverkehr durch andere Routen durch den Ort entstehen zu lassen.

Die folgenden Möglichkeiten wurden als Ergebnis der Diskussion erarbeitet und die SPD-Fraktion aufgefordert, entsprechende Anträge in den Marktgemeinderat einzubringen:

  • Der LKW-Durchgangsverkehr soll auf der Achse Regensburger Straße - Hauptstraße - Nürnberger Straße ausgeschlossen werden.
  • Zusätzlich soll ein komplettes nächtliches LKW-Verbot auf diesen Straßen für mehr Ruhe sorgen.
  • Um dann ein Ausweichen auf die Achse Schwabacher Straße - Altdorfer Straße uninteressanter zu machen, soll von der Einmündung der Friedrich-Ebert-Straße bis zum Schäferweg nur noch Tempo 30 erlaubt werden. Dies soll zeitgleich die anderen Maßnahmen ergänzen.

Die Daten dieser Verkehrszählung werden auch dem Markt Feucht zur Verfügung gestellt, um das vom Marktgemeinderat in Auftrag gegebene, umfangreichere Verkehrskonzept zu unterstützen.

Lothar Trapp

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