Auf ausgesprochen große Resonanz traf die Mahnwache zu den Reaktorkatastrophen in Fukushima vor 5 Jahren und in Tschernobyl vor 30 Jahren. Etwa 100 Menschen beteiligten sich an der Mahnwache in Feucht, die von der Initiative Feuchter für den Frieden, dem BUND Naturschutz in Feucht und der Agenda 21 Gruppe in Schwarzenbruck initiiert wurde. Auch viele Mitglieder der SPD Feucht und Schwarzenbruck waren vor Ort.
Hermann Hagel, der Sprecher der Friedensinitiative, verlas nach einer Schweigeminute für die Opfer der Atomkatastrophen Texte der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW. Betroffenheit lösten die jüngsten Berichte aus Fukushima und Tschernobyl aus, in denen die Folgen der Reaktorkatastrophen beschrieben wurden.
Wie in Deutschland versuchen die Atomkonzerne sich in Japan aus der Verantwortung zu stehlen. Unterstützungszahlungen für die immer noch 100 000 Menschen, die in Notunterkünften ausharren müssen wurden stark eingeschränkt, die Zahl der Erkrankten steigt unaufhörlich. Die Grenzwerte für verstrahlte Lebensmittel wurden in einer Höhe festgesetzt, die die IPPNW als völlig inakzeptabel ansieht, Strahlenmüll soll – weil man nicht weiß wohin damit – recycelt und wieder verbaut werden.
In Tschernobyl sind inzwischen nachweislich etwa 100.000 Menschen an den Folgen der Atomkatastrophe verstorben. Der gesamte Gesundheitszustand der Bevölkerung in der Region hat sich seitdem drastisch verschlechtert, weniger Geburten, signifikant höhere Zahlen an Leukämie bei Kindern, eine Vielzahl von Gendefekten sind nachweisbar.
Aus diesen Gründen und einer Vielzahl weiterer Gründe forderten viele Teilnehmer der Mahnwache erneut den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Im Anschluss an die Mahnwache begaben sich die Teilnehmer zur Eröffnung der Ausstellung zu den beiden Jahrestagen der atomaren GAUs in die ev. Kirche St Jakob, wo Pfarrer Thie die klare Haltung der ev. Kirche gegen die Atomenergie darstellte.