Seit Jahren fordert die SPD zusammen mit den Grünen den Bau einer Mensa für die Schule. Wenig geschah. Vielmehr wollte die CSU-Mehrheit im Gemeinderat immer wieder auf ein Konzept mit allen Schulen auch der Realschule warten. Ziemlich schlagartig änderte sich die Situation jedoch als der Bürgermeister dem Gemeinderat ein Projekt vorlegte, das Räume für einen Hort, eine Private Fachakademie für Heilpädagogik, die Mensa und einen Neubau für das Jugendzentrum vorsah.
Da sollte mit dem Hinweis auf Fördermittel und dem drohenden Ablauf der Antragsfrist alles ganz schnell gehen. Deshalb wurde auch abgelehnt, sich mit einem von der SPD vorgelegten Gesamtkonzept näher zu befassen, das den Erhalt und die Nutzung des ehemaligen Lehrerwohnhauses als JUZ gesichert hätte und weit kostengünstiger zu verwirklichen gewesen wäre. Aber es ging ja darum, die Frist für den Antrag auf Bezuschussung der Mensa einzuhalten. Und was ist daraus geworden?
Der Bürgermeister erhielt schlechte Nachrichten von der Regierung Mittelfranken: Für die Mensa sollen die erwarteten Fördermittel von etwa 670.000 € nicht fließen. Die Ansbacher meinen in der Schule wäre genügend Platz dort die Mensa unterzubringen. Man müsse eben übrige Klassenzimmer auflösen, zu große Klassenzimmer verkleinern, den dritte EDV-Raum der Mittelschule, das Lesezimmer, die motopädagogische Lernwerkstatt und den Chemieraum aufgeben, Feucht hätte mehr Platz als nötig. Eben diese Behörde hatte den Markt Feucht wegen seiner Ausstattung der Schulen erst besonders gelobt, weil sie über das übliche Maß hinausgehe. Hätte der Bürgermeister und die CSU-Mehrheit auf unsere Forderung früher reagiert und Beschlüsse nicht immer hinausgezögert, hätten diese Fragen alle schon früher geklärt werden können und die Entscheidung über den Bau des Horts und der Mensa ohne Zeitdruck und unter Berücksichtigung der von der SPD vorgelegten Alternative getroffen werden können.
Darauf wies die Fraktionsvorsitzende Inge Jabs in der letzten Gemeinderatssitzung deutlich hin, in der über die Folgen der Haltung der Regierung von Mittelfranken beraten wurde. Selbstverständlich hält die SPD an der Notwendigkeit der Mensa fest, auch wenn ihr Bau nicht bezuschusst wird. Denn zu Recht hatte die Regierung den Markt Feucht in der Vergangenheit wegen seiner Ausstattung der Schulen besonders gelobt, weil sie über das übliche Maß hinausgeht.
Jetzt wo es der Regierung darum geht Geld zu sparen, wird eine gegenteilige Position vertreten - unverständlich oder doch nicht? Die bayerische Staatsregierung will mit aller Kraft einen ausgeglichenen Haushalt und „trägt dieses Ansinnen wie eine Monstranz vor sich her“, wie Lothar Trapp im Marktgemeinderat beklagte. Dazu werde gespart, auch wenn es um eine sinnvolle und langfristig tragfähige Ausstattung der Schulen gehe. Bei einem rechtzeitigen Handeln des Bürgermeisters hätte allerdings die Chance bestanden, ein kostengünstigeres Konzept zu verwirklichen und das heutige JUZ-Gebäude zu erhalten. Ohne Not wurde der Gemeinderat unter Druck gesetzt und diesmal noch dazu ohne den zur Begründung herangezogenen erwarteten finanziellen Erfolg.
Lothar Trapp