Milchmädchenrechnung der Franken zum FNP

28. Juni 2018

Die Ausführungen der hiesigen Landtagskandidatin der Partei für Franken zu diesem Thema (Der Bote vom 26. Juni) laden zu einer Antwort ein.

Im Jahr 2015 setzen sich die Feuchter CSU mit anderen dafür ein, dass ca. 15 Hektar Bannwald für Gewerbebetriebe an der Moserbrücke vernichtet werden. Zu den aktiven Befürwortern dieser Planung gehörte die Partei der Franken. Ihr Gemeinderat Christian Nikol machte sich damals dafür an Informationsständen stark. Jetzt sind für die Partei der Franken die Überlegungen, auf weniger als einem (1) Hektar Wald am Josef-Schlosser-Weg, die Wohnbebauung zu ermöglichen, der Anlass, in der Bürgerinitiative Pro Grün aktiv dagegen zu kämpfen. Dieses Verhalten ist widersprüchlich. Anders als der Wald an der Moserbrücke ist der Wald am Josef-Schlosser-Weg kein Bannwald.

Bauleitplanung verlangt die Abwägung unterschiedlicher Ziele und Zwecke. Den Überlegungen, neue Wohnbauflächen auszuweisen, liegen Prognosen für das künftige Wachstum der Feuchter Bevölkerung zugrunde. Danach kann angenommen werden, dass bis zum Jahr 2030 ca. 500 bis 1000 Personen mehr in Feucht leben werden. Geht man vom Platzbedarf pro Person aus und davon, dass auch neue Häuser überwiegend als Reihen- und Einzelhäuser gebaut werden, müssen ca. 135.000 m² Wohnfläche zur Verfügung gestellt werden.

Nach der Begründung zum Flächennutzungsplan werden dafür ca. 27 bzw. 31 Hektar Neubauland nach Abzug der vorhandenen Baulandreserven benötigt. Vor diesem Hintergrund handelt ein Gemeinderat verantwortlich, der sich der Aufgabe stellt zu prüfen und zu entscheiden, welche Flächen dafür in Frage kommen, selbst wenn der prognostizierte Bedarf auch mit den Überlegungen zur Änderung des Flächennutzungsplans nicht gedeckt werden kann. Sicher sind die derzeitigen Grundstückspreise ein Problem. Es gibt Wege, dieses Problem zu entschärfen, wie es in anderen Gemeinden praktiziert wird. Sie müssen begangen werden.

Der richtige Hinweis der hiesigen Landtagskandidatin der Partei für Franken, dass Sozialer Wohnungsbau zeitnah vorangetrieben werden muss und dass es wesentlich sinnvoller sei, dafür bestehende Freiflächen zu prüfen, wäre wertvoller, wenn aufgezeigt würde, welche Freiflächen in Feucht dafür geeignet sind. Darüber schweigt die Vertreterin der Partei für Franken. Kritik zu üben ist leichter als die Aufgabe zu lösen, verschiedene Ziele unter einen Hut zu bringen.

Hannes Schönfelder

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