Das Haus für Kinder auf dem Melzer-Grundstück soll von dem Evangelischen Gemeindeverein und der evang-luth. Kirchengemeinde gebaut und betrieben werden - so beschloss es der Marktgemeinderat auf seiner Januar-Sitzung. Eine Lösung, die die SPD-Fraktion favorisiert hatte, hat sich jetzt nach einigen Querelen durchgesetzt.
Anfangs wollten Bürgermeister und die konservative Mehrheit unter Führung der CSU das Grundstück einem Investor überlassen und die Johanniter sollten Krippe, Kindergarten und Hort betreiben. Der private Investor versprach die rechtzeitige Fertigstellung des Hauses für Kinder zum Jahresende 2013. Der Pferdefuß dabei: Das Grundstück sollte zu einem symbolischen Kaufpreis in das Eigentum des Investors übergehen. Dieser Vorschlag des Bürgermeisters scheiterte nicht zuletzt am Widerspruch der SPD-Fraktion knapp im Marktgemeinderat.
Die Fertigstellung noch in 2013 war für die SPD-Fraktion von Anfang illusionär: Vor dem Bau einer Kita müssen die baurechtlichen Voraussetzungen geprüft werden. Ob eine solche Kindertagesstätte in der Nachbarschaft der Karosseriebaufirma Roth und mit deren Planungen, eine neue Lackierkabine zu errichten, verträglich ist, war und ist die Frage. Jetzt besteht die Aussicht, dass der von Wolfgang Roth, dem Eigner der Fa. Roth, zur Entschärfung des Problems vorgeschlagene Grundstückstausch die Situation entspannt, so dass sowohl der Bau der neuen Kindertagesstätte wie die Lackierkabine der Firma Roth genehmigt werden können.
Da der Markt Feucht es mit seiner konservativen Mehrheit ablehnt, selbst Bauherr für das Haus der Kinder zu agieren, forderte die SPD, dass das Grundstück jedenfalls im Eigentum eines öffentlich-rechtlichen Trägers aus Feucht bleiben muss. Dies ist mit der Kombination aus evang-luth. Kirchengemeinde und dem Evangelischem Gemeindeverein gegeben. Außerdem kann allein die evangelische Seite eine Übergangslösung für die Krippenplätze anbieten, die erforderlich ist, weil inzwischen keiner der Interessenten in der Lage ist, eine Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte bis Dezember 2013 zuzusagen.
Den jetzt getroffenen Beschluss hätte man schon im Herbst 2012 fassen können, wenn die Mehrheit in der CSU nicht von vorne herein auf die Zusammenarbeit mit einem privaten Investor festgelegt gewesen wäre.
Lothar Trapp