Neues Museumskonzept für Feucht?

06. April 2013

SPD Feucht besuchte das Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum

Mitglieder der Feuchter SPD-Fraktion und des Ortsvereinsvorstands besuchten das Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum, um sich einen eigenen Eindruck von der kürzlich abgeschlossenen Umgestaltung zu verschaffen. Bei ihrem Besuch informierte sie die Museumsleitung auch über die Grundzüge eines umfassenden neuen Konzepts für die kulturellen Einrichtungen in der Pfinzingstraße unter dem Titel „Kulturareal Feucht“. Dieses Konzept wurde gemeinsam mit dem Zeidelmuseum erarbeitet.

Zunächst widmete man sich jedoch der neuen Ausstellung. Ein neugestalteter Raum im Erdgeschoss des Museums mit sehr informativen Schautafeln und vielen Ausstellungsobjekten erwarten jetzt die Besucher im Oberth-Museum. Sie werden jetzt mit modernster energiesparender LED-Lichttechnik in Szene gesetzt, die mit Unterstützung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern angeschafft werden konnte. Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild und Michael Zuber führten die Besucher durch das Museum und erläuterten die Schauobjekte. Sie betonten, dass das Museum eine ganzheitliche Sicht auf Hermann Oberth und den Beginn der Raumfahrt anstrebe. Auch die kritischen und irritierenden Seiten der Raumfahrtgeschichte und der handelnden Personen sollten nicht ausgespart werden. Der neugestaltete Raum soll auch als Nachweis dienen, dass das Museum neuen Ansprüchen gerecht werden könne, betonten beide Museumsmacher. Die SPD-Mitglieder zeigten sich von der Umgestaltung beeindruckt und sehen in dem Museum einen Aktivposten für Feucht, auf den in wirkungsvollerer Weise durch den Markt Feucht aufmerksam gemacht werden muss.

Im Anschluss an die Besichtigung nutzten die Museumsvertreter die Gelegenheit und informierten die Besucher vorab über die Grundzüge der Ideen und Konzepte der beiden Museumsvereine für ein neues Feuchter Kulturareal rund um das Pfinzingschloss: Das Pfinzingschloss soll danach der Hauptsitz des Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseums werden. Insbesondere die große Halle wäre optimal für die großen Ausstellungsobjekte geeignet, die jetzt räumlich nur sehr eingeschränkt präsentiert werden können. Auch böte das Schloss ausreichend Platz, um die vielen noch im Depot schlummernden Objekte zu zeigen. Das Torwärterhaus, das jetzt auf nur 160qm das Raumfahrtmuseum beherbergt, könnte dann zu einem Kinder- und Schülerlabor Raumfahrt umgebaut werden. Vorraussetzung für dies alles wäre natürlich, dass die Kämmerei und das Bauamt, die heute das Pfinzingschloss belegen, neben das Rathaus in ein um- oder neugebautes Metzhaus ziehen.

"Kulturareal Feucht"

Das ebenfalls unter erheblicher Raumnot leidende Zeidelmuseum soll nach diesem Konzept eine Erweiterung in die jetzige Gemeindebücherei bekommen, die ihrerseits in einen größeren Neubau ziehen könnte, der auf einem Grundstück hinter dem Pfinzingschloss errichtet werden könnte. Der Trägerverein des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums ist bereit, dem Markt Feucht das Grundstück dafür zu überlassen. Dort könnten dann auch der wissenschaftliche Nachlass Hermann Oberths sowie die umfangreichen Literatur- und Archivbestände der beiden Museen und das Marktarchiv Platz finden und für die Fachöffentlichkeit erschlossen werden.

Die Museumsvertreter warben für eine offene Debatte über dieses neue Konzept, dass die Museums- und Kulturlandschaft in Feucht sicher attraktiver machen würde. Die SPD-Mitglieder nahmen die Ausführungen interessiert zur Kenntnis. Sie machten aber zugleich auf die damit verbundenen finanziellen Belastungen aufmerksam. Unter Berücksichtigung der noch anstehenden bekannten Investitionen und Pflichtaufgaben des Marktes Feucht muss eine Verwirklichung deshalb sorgsam abgewogen werden. Allerdings könnten mit einem solchen Gesamtkonzept sicher auch Fördermittel erschlossen werden, die für die Museen und die Gemeindebücherei jeweils alleine nicht zur Verfügung stünden.

Lothar Trapp

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