Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel auf dem Roten Sofa

26. März 2015

Christian Vogel: "Moserbrücke zeitnah zu den Akten legen"

Marktgemeinderat Ernst Klier, der auch den Arbeitskreis Politik der Feuchter SPD leitet, konnte den zweiten Bürgermeister der Stadt Nürnberg Christian Vogel auf dem Roten Sofa in der Reichswaldhalle begrüßen. Persönliches und Politisches waren das Thema. „Wir wollen den politischen Menschen Christian Vogel näher kennen lernen“ stellte Marktgemeinderat Ernst Klier die Motivation des organisierenden AK Politik vor.

In der Fragerunde zur Person mit dem stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzenden Gerald Schickendanz erzählte Vogel, das er 1987 seinen Vater überzeugen konnte, mit ihm zusammen in die SPD einzutreten. Er wollte in die Kommunalpolitik, um mit zu diskutieren und mit zu streiten - der Weg zum Berufspolitiker war nicht sein Ziel, betonte er.

Beruflich hatte er andere Vorstellungen. Er lernte Außenhandelskaufmann und stieg in einer Nürnberger Sanitärfirma rasch zum regionalen Geschäftsführer auf. Daneben kandidierte er zum Bayerischen Landtag, was leider nicht zum Erfolg führte. Anschließend arbeitete er als Geschäftsführer der Fränkischen Verlagsanstalt und der Nürnberger Stadtreklame GmbH.

Als erst einfaches SPD-Mitglied, dann Ortsvereinsvorsitzender in Worzeldorf, Schatzmeister und später Vorsitzender der SPD Nürnberg, ehrenamtlicher Stadtrat und Fraktionsvorsitzender und jetzt seit 2014 als Zweiter Bürgermeister Nürnbergs legte Christian Vogel eine steile Karriere in der Kommunalpolitik hin.

„Das Ehrenamt ist mir schon immer wichtig“, betonte Christian Vogel als Gewerkschafter, ASB-Mitglied und in Vereinen. Fußball sei schon immer seine Leidenschaft, aber er sei eher gut in der Theorie als im Spiel, war seine Einsicht. Dies führte ihn zu seiner über 15-jährigen Tätigkeit als Schiedsrichter.

Marktgemeinderat Ernst Klier übernahm anschließend die Interviewrunde zum politischen Teil. „Nürnberg sozial gerecht und offen - weg von der Stadt der Reichsparteitage, hin zur Stadt der Menschenrechte“, ist das Leitbild von Christian Vogel.

In seinen Aufgabengebieten als Zweiter Bürgermeister liegen unter anderem der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) und NürnbergBad. Dort will er im August dieses Jahres das neue Langwasserbad eröffnen und das Volksbad reaktivieren. In der Wohnungspolitik will er in Nürnberg neue Akzente setzen. Als erste Stadt hat Nürnberg die Mietpreisbremse eingeführt. Um preisgünstigen neuen Wohnraum zu schaffen, werden in Nürnberg in einer Konzeptionsausschreibung Grundflächen an Wohnbaugenossenschaften preisgünstig abgegeben, die dafür aber auch eine Obergrenze beim Mietpreis akzeptieren müssen.

Zum Thema Gewerbegebiet Moserbrücke merkte Christian Vogel an, dass schon 2009 Nürnberg angeregt habe, wenn überhaupt solle Feucht das Gelände nicht allein, sondern als Teil des Gewerbeparks Nürnberg-Feucht-Wendelstein (GNF) erschließen. „Die Erschließung auf den GNF abzuwälzen, funktioniert nicht“, ist er überzeugt. Er empfiehlt dem Feuchter Rathaus darüber hinaus, das Thema zeitnah zu den Akten zu legen und trifft damit die Überzeugung der Feuchter SPD.

Marktgemeinderat Lothar Trapp sprach die zukünftige Situation der S-Bahn Nürnberg - Altdorf an, die ab 2018 neue niederflurige Züge einsetzen soll. „Damit werden schlagartig 12 Bahnhöfe nicht mehr barrierefrei sein“, stellte er fest. Er habe das Thema beim Ministerpräsidenten Seehofer angesprochen, versicherte Christian Vogel, und dieser habe ihm eine Lösung versprochen. „Wir werden ihn beim Wort nehmen“, versprach er.

In drei amüsanten Talk-Runden mit unterschiedlichen Schwerpunkten wurde den Zuhörern ein kurzweiliger, informativer Abend geboten, der durch gelungene Einlagen von Bernie und Peter musikalisch untermalt wurde. Die Vorsitzende Inge Jabs bedankte sich bei allen Organisatoren und Teilnehmen, sowie bei Christian Vogel mit einer guten Flasche Wein für diesen interessanten Abend.

Lothar Trapp

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