Die SPD Feucht hatte im Marktgemeinderat beantragt zu prüfen, ob das Grundstück neben dem Ärztehaus in der Schwabacher Straße als Standort für ein Pflegeheim geeignet ist und ob der derzeitige Spielplatz verlegt werden kann. Dies wurde von der CSU sowie von der Gruppe der kleinen Parteien abgelehnt. Nur der 3. Bürgermeister Gerd Steuer von der UCS versuchte in der Gemeinderatssitzung gegen den Standort Schwabacher Straße zu argumentieren. Bei etwas näherer Betrachtung sind alle seine Argumente nicht tragfähig.
So wehrte sich Steuer gegen eine Bebauung im Gauchsbachgrund, die aber gar nicht nötig wäre. Denn zieht man eine Linie vom Ärztehaus bis zum Wohnhaus Schwabacher Straße 32, so könnte sich das Gebäude des Pflegeheimes wie das Foto deutlich zeigt in die schon bestehende Bebauung einfügen und würde dem Gauchsbach nicht näher kommen.
Auch behauptete Steuer, das Gelände liege im Überschwemmungsbereich. Das Pflegeheim könnte aber wie das Ärztehaus direkt an der Schwabacher Straße gebaut werden - und das Ärztehaus ist nicht von Überschwemmungen betroffen. Selbst Bürgermeister Konrad Rupprecht entgegnete, dass seit der Hochwasserfreilegung keine Überschwemmungen mehr vorgekommen seien.
Das Pflegeheim könnte auch wie das Ärztehaus oder Auto Kaiser und andere von der Schwabacher Straße aus gut erschlossen werden; so sind auch diese Bedenken von Gerd Steuer nicht nachvollziehbar.
Die Schwabacher Straße ist die stärkst befahrene Straße in Feucht. Deshalb darf die Lärmproblematik nicht vernachlässigt werden. Gespräche von SPD-Marktgemeinderäten mit Fachleuten im Vorfeld ergaben aber, dass dieses Problem architektonisch in den Griff zu bekommen wäre. Das Beispiel des Seniorenzentrums an der Altdorfer Straße zeigt dies, da es kaum weniger durch Verkehr belastet ist.
Als letztes Argument führte Steuer noch an, dass der Markt Feucht das Gelände vor langer Zeit günstig erworben hätte und wenn das Gelände jetzt anders, also hochwertiger, genutzt würde, dann mache der Markt Feucht „einen satten Reingewinn“. Erstens bräuchten die Feuchter Bürgerinnen und Bürger keine Angst vor einem Gewinn ihrer Gemeinde haben. Zweitens müsste der Markt Feucht dieses Grundstück gar nicht teuer an den Erbauer eines Pflegeheimes verkaufen. Beispiele in der jüngsten Vergangenheit bei der Errichtung von Kindertagesstätten auf Grundstücken des Markts Feucht zeigen, dass für soziale Zwecke der Markt Feucht auf „satten Reingewinn“ verzichtet hat. Warum soll das nicht für ein Vorhaben möglich sein, dass der älteren Generation zugute kommt? Drittens könnte man auch daran denken, dass der Markt selbst als Bauherr tätig wird.
Der Prüfungsantrag der SPD-Fraktion umfasste auch die damit notwendige Verlegung des Spielplatzes in den Gauchsbachgrund. Für mich ist eine solche Nutzung mit dem Ziel den Gauchsbachgrund als Grünzug zu erhalten vereinbar. Die Spielplätze im Gauchsbachgrund an der Industriestraße und beim Reichswaldplatz zeigen dies.
Es ist schade, und für den Markt Feucht ein Schaden, wenn mit nicht tragfähigen Scheinargumenten selbst eine Prüfung des Standorts auf Eignung für ein Pflegeheim verhindert wird. Da kommt der Eindruck auf, dass es denen, die sich so verhalten, gar nicht um ein Pflegeheim für Feucht geht, sondern sie nur ihr parteipolitisches Süppchen kochen.
Lothar Trapp