Nachdem die Feuchter CSU in den 90-iger Jahren ein auf sozialer Basis stehendes Alten- und Pflegeheim in der Altdorfer Straße zugunsten eines privaten Investorenobjekts mit ihren Stimmen verhindert hat und damit das geeignetste Grundstück auf dem Gemeindegebiet für ein solches Alten- und Pflegeheim „verbraucht“ hat, versuchen Bürgermeister und CSU-Fraktion im Marktgemeinderat nunmehr ihre damalige Blockadehaltung vergessen zu machen.
Was damals an der Altdorfer Straße problemlos möglich gewesen wäre, soll nun in problematischer Lage auf dem Gelände des Walburgisheims entstehen.
Darauf, dass dieses Grundstück schon allein aus Verkehrs- aber auch aus Lärmschutzgründen Probleme aufwirft, hat die SPD-Fraktion in der letzten Gemeinderatsitzung deutlich hingewiesen und insbesondere noch einmal die Forderung erhoben, alle alternativen Standorte zu untersuchen, die auf dem Gebiet des Marktes Feucht für ein Alten- und Pflegeheim in Frage kommen. Vorangegangen war eine Veranstaltung der SPD, bei der die Anwohner Gelegenheit hatten, ihre Anregungen aber auch Bedenken zur Sprache zu bringen.
Gegenwärtig bleibt nur die Anbindung über den Walburgisweg. Dass diese Straße für eine verträgliche Anbindung des geplanten Alten- und Pflegeheims und geplanter Kindertagesstätten ausreichend ist, muss ebenso wie die Fortsetzung der Anbindung über die bisherige Feuerwehrzufahrt zwischen den Kinderheimgebäuden und der neu entstandenen Wohnbebauung bezweifelt werden. Es ist daher noch offen, ob das Vorhaben auf dem Gelände des Walburgisheims verwirklicht werden kann. Die SPD will nicht, dass ein vom Gedanken her gutes Konzept im Bauleitverfahren scheitert. Deshalb sollen und müssen im Vorfeld alle heute schon erkennbaren Probleme angesprochen werden.
Stutzig macht es, wenn in einer jetzt vorgelegten Planvariante auf eine weitere Anbindung über ein unbebautes Grundstück in der Ulmenstraße zurückgegriffen wird, die schon im Sommer 2010 angedacht war. Und wenn in dieser Planvariante noch eine weitere Wohnbebauung dargestellt wird, entsteht der Verdacht, dass hinter diesen Überlegungen deutliche Vermarktungsinteressen stehen, auch wenn die sog. Maximallösung bisher im Gemeinderat keine Befürworter findet. Der für ein Pflegeheim erforderliche Lärmschutz zur B 8 könnte ebenso dem Interesse dienen, weitere Flächen zu vermarkten.
Vieles ist somit noch im Unklaren und wenn das Vorhaben jetzt mit der Begründung vorangetrieben wird, Rummelsberg könnte sich bei Verzögerungen von dem Projekt verabschieden, erinnert der Vorgang an die Vorgehensweise des 1. Bürgermeisters Rupprecht und der CSU-Fraktion beim Bebauungsplan „Am Reichswald“, besser bekannt als Fella-Gelände.
Wachsamkeit und eine kritische Begleitung des in Gang gesetzten Prozesses sind also gefordert. Und ebenso die Einbeziehung der betroffenen Anwohner und Anwohnerinnen, die froh darüber sind, dass die SPD Feucht sie frühzeitig informiert hat. Ihnen hilft es wenig, wenn der 1. Bürgermeister für ihren Unmut Verständnis hat, solange dieser Gefühlsäußerung keine Taten folgen.
Inge Jabs