Das Ertrinken zählt nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter 10 Jahren und nur qualifizierter Schwimmunterricht ist eine wichtige Prävention hierbei.
Schon wieder sind einige Jahre vergangen, als sich der Markt Feucht zuletzt mit dem Thema Schwimmen an der Feuchter Grundschule beschäftigt hat.
Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist es nun aktuell so, dass gewöhnliche Schwimmkurse nicht stattfinden können, Schwimmbäder seit Monaten geschlossen sind und auch der Bade-Sommer 2021 noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Bereits seit dem Schuljahr 2014/2015 ist der Bereich „sich im Wasser bewegen und schwimmen“ über den Lehrplan Plus im Sportunterricht der Grundschulen in Bayern fest verankert. Kein Feuchter Kind hat seither aber am schulischen Schwimmunterricht teilgenommen.
Die Gründe hierfür sind unterschiedlich: Zum einen existiert das früher genutzte Schwimmbad in Rummelsberg schon lange nicht mehr, am Zweckverband des Schulschwimmbades in Altdorf hat der Markt Feucht sich nicht beteiligt und passende Zeitschienen in anderen Hallenbädern (wie in Langwasser zum Beispiel) sind selten und für die Schule schwer mit allen anderen Stundenplananforderungen unter einen Hut zu bringen.
Unseres Erachtens muss sich hier etwas ändern. Wir alle und der Markt Feucht als Sachaufwandsträger für unsere Schule sind gefordert, Möglichkeiten zu bieten und dieses Problem anzupacken. Der Neubau eines eigenen Hallenbades mit allen verbundenen Kosten etc. ist hierbei vermutlich im Sinne aller nicht die ultimative Lösung.
Aus diesem Grund haben Lisa Huber und ich in den letzten Wochen mit vielen Fachleuten und KollegInnen gesprochen. Wir haben uns Anregungen und Lösungen aus anderen Kommunen angeschaut und gemeinsam mit Alexander Gallitz, er ist der Präsident des deutschen Schwimmlehrer-Verbandes und somit kompetenter und hilfsbereiter Ansprechpartner in allen Fragen des Schwimmunterrichts, überlegt, wie man das Schwimmen an unserer Grundschule realisieren kann.
Herausgekommen ist ein umfangreicher Antrag an die Verwaltung, der etwas anders ist, als andere klassischen Anträge. Eine ausführliche Begründung und ein Kostendeckungsvorschlag sind formgerecht enthalten, vor allem ist der Antrag aber in der Ausformulierung sehr umfangreich.
Das kommt daher, dass es sich bei allen Vorschlägen lediglich um unsere Ideen und Anregungen handelt.
Wir beantragen, die Planungen rund um die Realisierung des Schwimmunterrichts an der Feuchter Grundschule im Idealfall gemeinsam mit Alexander Gallitz und einem Team der Feuchter Grundschule aufzunehmen und ein Pilotprojekt „Feucht schwimmt“ zu starten, das auch beispielhaft für viele andere Kommunen sein könnte.
Neuerungen zu den vorangegangenen Anträgen sind hierbei zwei Dinge:
Wir schlagen vor, dass ausgebildete Schwimmlehrer die LehrerInnen bei der Durchführung des Schwimmunterrichts unterstützen und begleiten. So könnten Gruppen verkleinert werden und der Lerneffekt für jedes einzelne Kind wäre um ein Vielfaches größer. Auch könnte man die PädagogInnen stärken, indem man Ihnen Fachpersonal zur Seite stellt und sie nicht mit der großen Verantwortung, die der Schwimmunterricht mit sich bringt, alleine lässt. Die Kosten hierfür sind bereits im aktuellen Haushalt enthalten. Zusätzlich ist denkbar, dass man weitere Fachkräfte aus dem pädagogischen und sportlichen Bereich mit einbindet, wir haben dabei an die Wasserwacht, die Jugendsozialarbeit an Schulen, die Heilpädagogin, an Praktikanten der Fachakademie für Sozialpädagogik und an FSJ-Teilnehmer der Feuchter Vereine gedacht.
Der Schwimmunterricht soll in unserem Feuchtasia stattfinden, und zwar nach einem ähnlichen Modell wie das Fahrradfahren in den vierten Klassen. Innerhalb von mehreren Wochen während der Sommermonate könnte man zwei Jahrgangsstufen wählen, von denen jede Klasse einmal pro Woche im Feuchtasia eine Schwimmzeit verbringt. Da der Weg von der Schule zum Freibad recht weit zum Laufen und damit zeitintensiv ist, würde man hierfür noch einen Bustransport benötigen.
Mit dieser grundsätzlichen Idee möchten wir einen Anstoß geben, wie man den Schwimmunterricht an der Feuchter Grundschule endlich realisieren und so einen großen Teil zur Prävention von Badeunfällen beitragen kann.
Alle Ideen sind als Anregung gedacht und müssten selbstverständlich mit den entsprechenden Zuständigen der Grundschule und im Idealfall den aufgeführten Fachkräften besprochen und auf unsere Schule zugeschnitten werden.
Wir hoffen daher, dass der Sozial- und Kulturausschuss am kommenden Mittwoch unseren Antrag unterstützt.
Ines Stelzer