Staatsmännischer SPD-Vorsitzender in Schnaittach

17. Juli 2013

Siegmar Gabriel beeindruckte mit seiner Rede

Die SPD Feucht hatte einen Bus organisiert, um dabei zu sein, wenn der SPD-Vorsitzende das Nürnberger Land besucht. Mitglieder und Freunde der Feuchter SPD und auch der Nachbar-Ortvereine aus Burgthann und Schwarzenbruck waren mit nach Schnaittach gekommen.

Der Bote - Gabriel im Landkreis

Ernst Bergmann, der frisch gekürte Landtagskandidat im Nürnberger Land, hielt die Eröffnungsrede der Veranstaltung. Auch wenn er erst 18 Tage Landtagskandidat sei, könne er doch auch eine lange kommunalpolitische Erfahrung als Stadtrat von Altdorf zurückblicken. Er wolle sich insbesondere für mehr Bildungsgerechtigkeit in Bayern einsetzen und forderte die Anwesenden auf, ihn bei seiner Kandidatur zu unterstützen.

Sigmar Gabriel betonte in seiner Rede, dass wir „Sozial ist was Arbeit schafft“ ersetzen müssen durch „Sozial ist was Arbeit schafft, von der man leben kann“. In Zeiten prekärer Arbeitsverhältnisse, in denen gezahlte Löhne vom Staat aufgestockt werden müssen, in Zeiten von überbordender Leiharbeit, grundlos befristeten Arbeitsverträgen und lohndrückenden Werkverträgen muss sich niemand wundern, wenn sich die junge Generation zurückhält, was Familienplanung angeht, da es dazu einigermaßen gesicherte Lebensverhältnisse bedarf.

„Die 150 Jahre Sozialdemokratie zeigen eines ganz deutlich: Ein besseres Land kommt nicht von allein, sondern für ein besseres Land muss man sich engagieren. Die Sozialdemokratie kann ungeheuer stolz auf dieses Engagement sein. Übrigens seit mehr als 120 Jahren trägt die SPD den gleichen Namen. Wir haben nie etwas gemacht, für das wir uns so sehr schämen müssten, dass wir hinterher hätten unseren Namen ändern müssen. Das geht allen anderen etwas älteren Parteien anders. Auch darauf können wir stolz sein“ äußerte sich der SPD-Vorsitzende zur langen Geschichte der SPD.

Zur Idee der Sozialdemokratie stellte er fest, dass „ein jeder Mensch aus seinem Leben etwas machen können soll, dass er nicht gebunden ist, an das Einkommen der Eltern, an sein Geschlecht, an Rasse, an Religion oder Herkunft. Dass alle Menschen gleiche Chancen haben sollen, aus ihrem Leben was zu machen. Wir wissen, aus dem eigenen Leben was machen, das muss auch jeder selber machen, das kann nicht der Staat für ihn tun. Aber Bedingungen dafür schaffen, politische Bedingungen, dass jeder das kann, wenn er will... Das ist die eigentliche Idee von Sozialdemokratie. Alle sollen die Chance haben, aus ihrem Leben was zu machen.“

Sigmar Gabriel schloss mit der Aufforderung „Ein bisschen weniger Ich, ein bisschen mehr Wir ist, um was es am Ende geht“.

Lothar Trapp

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