Stimmzettel ja – Denkzettel nein!

30. September 2018

Häufig ist in diesen Tagen zu hören: Bei dieser Wahl müssen die Volksparteien einen Denkzettel bekommen und viele, die so denken, wollen das Kreuz bei der AfD machen.

Ich frage, haben die Parteien, die seit 1949 bis heute im Bundestag, in den Landtagen und in den Kommunen die Politik verantwortet haben, wirklich so schlecht regiert, dass es Gründe gibt, einer Partei die Stimme zu geben, deren führenden Köpfe rückwärtsgewandt sind, für die entscheidenden Fragen keine Antworten und Lösungen haben und die sich darum gar nicht bemühen. Denen es vielmehr genügt, Stimmung zu machen, Tabus zu brechen, zu provozieren und Mitbürgerinnen und Mitbürgern wegen ihrer Hautfarbe, wegen ihrer Herkunft, wegen ihrer Religion herabzusetzen und die damit das rechtsextreme Lager auf ihre Seite ziehen und die Gesellschaft spalten.

Ich meine, der Stimmzettel ist zu schade für einen solchen Denkzettel, mit dem demokratiefeindliche Kräfte gestärkt werden. Wer seinen Unmut mit dem Stimmzettel ausdrücken will, kann den Stimmzettel ungültig machen, ohne mit seinem Protest eine Partei zu wählen, die der Demokratie und dem Zusammenhalt in unserem Land schadet.

Inge Jabs

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