Vor Einbrechern schützen

KHK Peter Herbst

19. Januar 2019

Zur Veranstaltung der AG 60 plus des SPD Ortsvereins Feucht konnte Dieter Christian den Kriminalhauptkommissar Peter Herbst und sehr viele interessierte Gäste in der AWO-Begegnungsstätte begrüßen. Nach der Veranstaltung im Sommer zu Trickbetrügereien und deren Verhinderung kam nun die versprochene Fortsetzung, wie man sich wirksam vor Wohnungseinbrüchen schützen kann.

Peter Herbst kommt von der Kriminalpolizeiinspektion Schwabach und befasst sich dort hauptsächlich mit der Prävention, insbesondere mit dem Einbruchsschutz. In seiner Einführung zum Thema betonte er, dass die psychologischen Folgen eines Einbruchs oft gravierender seien, wie die finanziellen Verluste. Neben Schlafstörungen kann das auch bis zur Änderung der gesamten Wohnsituation führen, da man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlt.

Interessiert am Einbruchsschutz
Interessiert am Einbruchsschutz

Wann wird eingebrochen?

In Bayern sind im bundesweiten Vergleich die Wohnungseinbrüche geringer. In den letzten Jahren habe die Zahl der Wohnungseinbrüche etwas abgenommen. Erfreulich ist, dass fast die Hälfte der Einbrüche im Versuchsstadium stecken bleibt, der Einbrecher also nicht in die Wohnräume gelangt. Das zeigt, dass es für die Einbrecher schwieriger geworden ist. Offensichtlich scheinen Schutzmaßnahmen zu wirken. Trotzdem wurden im Jahr 2017 im Zuständigkeitsbereich der Kriminalpolizei Schwabach (Stadt Schwabach, Nürnberger Land, Landkreis Roth) 148 Einbrüche gezählt, davon im Landkreis Nürnberger Land 92 Taten.

Wohnungseinbrüche häufen sich in der dunklen Jahreszeit von Donnerstag bis Samstag und dann nicht etwa in den Nachtstunden, sondern etwa von 16 bis 20 Uhr. Fast 2/3 der Taten finden in einem Zeitfenster von 10 bis 20 Uhr statt.

Wie wird eingebrochen?

Ca. 80% der Einbrüche wird durch Aufhebeln verursacht. Hier werden insbesondere die Terrassentüren angegangen, gefolgt von erreichbaren Fenstern, der Haustür und letztendlich der Kellerelemente.

Wichtig für die Täter ist, möglichst schnell und ohne Einsatz von aufwändigen und schwerem Werkzeug in ein Haus oder eine Wohnung zu kommen, am besten wenn der Anwohner nicht anwesend ist. Also muss es das Ziel der Abwehrmaßnahmen sein, ihm das zu erschweren.

Wie kann man sich schützen?

Terrassentür und Fenster lassen sich effektiv durch abschließbare Griffe und durch einbruchhemmende Zusatzsicherungen (Nachrüstbeschläge oder aufgeschraubte Zusatzschlösser) nachrüsten. Die Haus- oder Wohnungstür muss natürlich selbst eine gewisse Stabilität aufweisen, sonst bringen zusätzliche Schlösser wie Kastenzusatzschlösser mit Sperrbügel oder Querriegel nicht viel. Wichtig ist die Verwendung von Produkten, die der entsprechenden Norm gerecht werden und ihr Einbau durch Fachbetriebe.

Eine wichtige Rolle spielt auch das eigene Verhalten, betonte KHK Herbst. Ein gekipptes Fenster im Erdgeschoss stellt eine Einladung dar. Ein Haus oder eine Wohnung sollte nicht offensichtlich unbewohnt erscheinen. Nachbarn, die im Urlaub den Briefkasten leeren, können diesen Eindruck vermeiden. Auch technische Hilfsmittel wie Zeitschaltuhren, die Lampen ein- und ausschalten oder Fernsehsimulatoren täuschen eine bewohnte Wohnung vor.

Trotz aller Maßnahmen selbst mit Alarmanlagen gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Wenn ein Einbrecher unbedingt in eine Wohnung will, und den Aufwand und Zeit nicht scheut oder scheuen muss, findet er einen Weg. Es dem Einbrecher so schwer wie möglich machen, ist die Lösung, da gibt er eher auf und versucht es anderswo.

Die Ortsvereinsvorsitzende Inge Jabs dankte dem Vortragenden für seinen interessanten und hilfreichen Vortrag. Er verwies noch auf Informationen im Internet z.B. unter www.k-einbruch.de und forderte die Besucher auf, sich bei Fragen rund um Einbruchschutz an ihn zu wenden.

Lothar Trapp

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