Vor Trickbetrügern schützen

20. Juli 2018

Auf sehr großes Interesse stieß die Veranstaltung der AG 60 plus der SPD Feucht zum Thema „Unerwünscht: Trickbetrüger, Einbrecher“. Klaus Rüffer vom Vorstand der AG konnte dazu Polizeihauptkommissar Stefan Plank, den Leiter der Ermittlungsgruppe der PI Altdorf begrüßen.

Die Ermittlungsgruppe ist zuständig unter anderem für alle Betrügereien und engagiert sich auch in Prävention und Beratung der Bürgerinnen und Bürger, stellte sich Stefan Plank vor. “Können wir uns schützen?“, diese Frage stellte auch schon die Einladung zur Veranstaltung und die Antwort des Fachmanns war ein klares Ja! Voraussetzung ist Aufklärung und das Wichtigste ist immer Ruhe zu bewahren, dann hätten Trickdiebe und Betrüger kein leichtes Spiel, ist er überzeugt.

Eine aktuelle Masche seien falsche Polizisten, die den Leuten einreden wollten, dass ihre Wertsachen - nach denen sie sich natürlich erkundigen - nicht sicher seien weder im Haus noch auf der Bank. Deshalb wollten sie den Bürgern helfen, alle Wertsachen in Sicherheit zu bringen - nur dann sind sie weg.

Ein anderer beliebter Trick ist die Behauptung, dass bei der Festnahme eines Einbrechers ein Zettel mit der Adresse eines Bürgers gefunden worden sei - also augenscheinlich die nächste Adresse für einen Einbruch oder eine Betrügerei. Auch hier wolle man jemanden vorbei schicken, der die Wertsachen abholen und in „Sicherheit“ bringe.

Der Enkel-Trick, bei dem eine finanzielle Notlage eines Verwandten beschrieben wird, oder der Schockanruf, bei dem z.B. vorgespiegelt wird, der Angerufene könne einer Verhaftung nur entgehen, wenn eine Kaution übergeben oder überwiesen werden würde, sind bekannte Tricks.

Auf den ersten Blick wirkt dies alles leicht durchschaubar. Aber die Trickbetrüger arbeiten sehr geschickt, gehen auf ihre Opfer ein und haben vielfach Erfolg. Allein im ersten Halbjahr 2017 sind in Mittelfranken circa 500 Fälle zur Anzeige gekommen, bei einem Fall entstand ein Schaden von 300.000 €.

Wie kann man sich vor solchen Betrügereien schützen? Das wichtige ist, Ruhe zu bewahren. Bei einem Telefonanruf die angezeigte Nummer notieren, dann auflegen und die (hoffentlich bereit liegende) Nummer der PI Altdorf anrufen und den Fall schildern. Stefan Plank stellte eindrücklich klar, dass es der Polizei technisch gar nicht möglich ist, jemanden mit der Polizeinotrufnummer 110 anzurufen. Wird diese Nummer trotzdem angezeigt, so ist sie manipuliert.

Auch sollte vermieden werden, am Telefon sich mit „Ja“ zu melden oder auch Fragen einfach mit „Ja“ gegenüber Unbekannten zu antworten, da dieses Ja anschließend in einem anderen Zusammenhang auf einmal als eine Bestätigung zum Beispiel eines teuren Kaufs oder Abonnements verwendet werden könnte. Kommt dann eine Rechnung, gab Stefan Plank den Rat: „Widersprechen Sie am besten per Einschreiben mit Rückschein, die Verbraucherzentralen helfen und halten dazu gute Musterbriefe bereit.“

Auch gegen Taschendiebstahl kann man sich schützen: Einen Geldbeutel immer körpernah tragen und zum Beispiel keinesfalls offen in den Einkaufskorb legen - ein Griff und er ist weg. Das merkt man meist erst an der Kasse und dann ist es zu spät. Keinesfalls dürfe die Kennnummer von Giro-oder Kreditkarten mit in den Geldbeutel, auch nicht versteckt, abgelegt werden. Alle 4-stelligen Nummern riechen für die Diebe nach einer PIN.

Auch an der Haustüre sollte man vorsichtig sein und keine Fremden ins Haus lassen. Ein verlangtes Glas Wasser kann auch vor der Tür getrunken werden.

Dieter Christian bedankte sich im Namen der Anwesenden bei Polizeihauptkommissar Stefen Plank für seine interessanten und hilfreichen Ausführungen. Da das Thema Betrügereien so interessant und umfangreich war, kam der Schutz vor Einbrecher zu kurz. Der Vorstand der AG 60 plus versprach eine weitere Veranstaltung mit diesem Thema im Mittelpunkt.

Lothar Trapp

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