Auf der Weihnachtsfeier des SPD-Ortsvereins Feucht konnte sich der frisch gekürte Bundestagskandidat Christian Nürnberger den Mitgliedern des Ortsvereins vorstellen. Ihn willkommen heißen zu können, war der Ortsvereinsvorsitzenden Inge Jabs eine besondere Freude, die außerdem den Ehrenvorsitzenden der SPD Feucht Kurt Dilfer, den Ehrenfraktionsvorsitzenden Heiner Bauer, Feuchts ehemaligen Bürgermeister Hannes Schönfelder und die Landtagsabgeordnete Angelika Weikert begrüßen konnte.
In ihrer Ansprache wies Angelika Weikert darauf hin, dass im kommenden Jahr die SPD auf 150 Jahre seit ihrer Gründung zurückblicken kann. Es lohne sich, eine von der Friedrich-Ebert-Stiftung zusammengestellte Ausstellung über diese Zeitspanne zu besichtigen, die derzeit im Nürnberger Rathaus gezeigt wird. Die Ausstellung rufe in Erinnerung, dass die SPD als älteste demokratische Partei Deutschlands es zu keiner Zeit nötig gehabt habe, ihren Namen zu wechseln und dass sie gerade auch in kritischen Zeiten, Verantwortung für das Land und seine Bevölkerung übernommen, wie nach dem 1. Weltkrieg und nach dem 2. Weltkrieg auch in Bayern. Hier hat sich Wilhelm Högner als Vater der bayerischen Verfassung bleibende Verdienste erworben.
Die Weihnachtsfeier war auch der Rahmen für die Ehrung der Jubilare des SPD-Ortsvereins, ein eigener Bericht folgt.
Christian Nürnberger setzte sich mit der Behauptung auseinander, die Zeit der SPD sei abgelaufen, und setzte ihr die Feststellung entgegen, dass das genaue Gegenteil richtig sei. „In einer Zeit, in der die Schere zwischen Arm und Reich sich immer weiter öffnet, braucht es die SPD, um soziale Gerechtigkeit durchzusetzen“, betonte Christian Nürnberger. Er forderte, den Trend zu einer „Wertpapier“gesellschaft zu stoppen, die uns den Klimawandel, den strahlenden Müll, die Verschuldung und das Gegeneinander der Kulturen eingebrockt habe. An ihre Stelle müsse eine Wertegemeinschaft treten. Vor 13 Jahren habe er in einem Buch darüber geschrieben, wie sich in der Wirtschaft zum Nachteil der Menschen das Gewicht weg von der Arbeit zum Kapital verlagert habe und welche Folgen sich daraus ergeben haben.
Nachdem er 22 Jahre überwiegend als Hausmann beschäftigt gewesen sei, will er jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, im politischen Raum für eine gute Zukunft seiner Kinder und deren Generation arbeiten. Aus persönlicher Erfahrung trete er für eine Gleichstellung der Geschlechter ein und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit Texten aus seiner Feder, aus dem Buch „Geständnisse eines Hausmannes“ ließ er die Anwesenden an witzigen, seltsamen, aber auch das überkommene Rollenverständnisse zwischen Mann und Frau entlarvenden Begebenheiten aus seinem Leben als Ehemann der ZDF-Redakteurin Petra Gerster, als Hausmann und als freier Journalist teilhaben. In „Wenn Männer schwanger würden“ - seinem fantastischen Traum - zeichnete er eine Utopie, wie sich dann vieles radikal ändern würde. Das Miteinander von Mann und Frau würde sich zum Wohle der Kinder und Gesellschaft wandeln, wenn die wirtschaftlich dominierenden Männer Kinder bekommen würden.
Für einen Wandel, so schloss er seinen Beitrag, genüge es jedoch nicht, nur Wutbürger zu sein. Verlangt ist vielmehr, sich aktiv einzumischen, um mitgestalten zu können, wofür die Mitgliedschaft in einer Partei die besten Möglichkeiten bietet.
Nach diesem mit Beifall aufgenommenen Appell, hatte Inge Jabs zum Schluss Grund denen zu danken, die zum Gelingen des Abends beigetragen hatten: musikalisch dem Duo Blind Date mit Friedhelm Turinsky an der Gitarre und Jens Krämer an den Keyboards, sowie besonders dem Organisationsteam mit Waltraud Haider, Evi Werner und Peter Pölloth. Anschließend widmeten sich die Teilnehmer wieder dem von ihnen selbst gestalteten kalten Büffet, das wieder viele kulinarische Schmankerln bereithielt.
Lothar Trapp