Unser Ehrenvorsitzender und ehemaliger Zweiter Bürgermeister Kurt Dilfer ist in seinem 97. Lebensjahr verstorben. Im März 1926 in Frankfurt geboren, lebte er seit 1972 in Feucht. Nach 59 Ehejahren hinterlässt er seine Frau Else und drei Söhne.
Ununterbrochen gehörte er von 1978 bis 2202 dem Marktgemeinderat an und brachte sein Wissen und seine Erfahrung in verschiedenen Ausschüssen ein. Besondere Anliegen waren ihm neben der Situation der Jugend und den Belangen benachteiligter Menschen die Gemeindefinanzen. Deshalb arbeitete er mit vollem Mitglied des Finanz- und Verwaltungsausschusses und des Rechnungsprüfungsausschusses. Ebenso war er im Hochbauausschuss und im früheren Werk- und Tiefbauausschuss ein sachkundiger Mitstreiter. Von 1990 bis 1996 hatte er mit viel Freude das Amt des Zweiten Bürgermeisters inne.
Damit erschöpfte sich sein Einsatz für die Gemeinschaft nicht. Er war schon in den 50er Jahren in Frankfurt Jugendhauptschöffe und ab 1980 mehrere Perioden Schöffe beim Landgericht Nürnberg/Fürth. Er war aktiver Gewerkschafter und auf verschiedenen Ebenen Mitglied des Personalrats in der Arbeitsverwaltung. In dieser Behörde war er besonders im Bereich Rehabilitation und Schwerbehindertenrecht tätig. Mehrere Jahre war er 2. bzw. 1. Vorsitzender des Vereins der Tierhilfe Nürnberg, der das Feuchter Tierheim betreibt.
Besonders trauern um Kurt Dilfer die Mitglieder der SPD Feucht. Er führte von 1976 bis 1992 den Ortsverein als 1. Vorsitzender und ist seit 1996 dessen Ehrenvorsitzende mit Rede- und Stimmrecht, von dem er entschieden Gebrauch machte. Viele Jahre war er auf Kreis- und Unterbezirksebene Delegierter und nahm auf Parteitagen wie bei den Zusammenkünften der Ortsvereinsvorsitzenden engagiert das Wort. So wurde er für viele Parteimitglieder ein Beispiel. Zusammen mit dem früheren langjährigen Vorsitzenden der SPD-Gemeinderatsfraktion Heiner Bauer rief er Ende 2003/Anfang 2004 die Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD Feucht ins Leben. Einen seltenen Höhepunkt erlebten die SPD Feucht und Kurt Dilfer, als er im März 2020 vom damaligen Bundesvorsitzenden Norbert Walter-Borjans persönlich für die 75jährige Parteimitgliedschaft geehrt wurde.
In seinem Einsatz für die Gemeinschaft wurde er nach seinen eigenen Worten von der Einsicht geleitet, dass die Gemeinschaft Teil unseres Daseins ist, auf die wir angewiesen sind. „Was wären wir ohne Gemeinschaft“? Und sein Motto war: „Mitmachen ist immer besser als zuschauen oder gar wegschauen“.
Hannes Schönfelder