Die Behauptungen der Befürworter des Ratsbegehrens

Ja zum Wald

14. Juli 2015

und was es damit auf sich hat

„Ihre Stimme für ein zukunftsfähiges Feucht“, besagt der Flyer der Befürworter des Ratsbegehrens und man merkt, dass er von Anfang bis zum Ende in einer Werbeagentur entstanden ist, so locker wird mit den Fakten umgegangen, so flott sind die Sprüche, so dick wird aufgetragen.

Ratsbegehren:
„Wir wollen unseren „Markt im Grünen“ attraktiv und zukunftsfähig gestalten“

Jawohl,
und dafür vernichten wir fast 15 ha Bannwald in einem Europäischen Vogelschutzgebiet.

Ratsbegehren:
„Sicherung des Lärmschutzes durch einen 25 m breiten Grünsteifen“

Prima,
nur schade, dass vorher eine Fläche von fast 15 ha in Jahrzehnten gewachsener Wald, der Schutz vor Lärm und Feinstaub geboten hat, gerodet worden ist.

Ratsbegehren:
„Die Sanierung des kontaminierten Bodens stellt nachhaltig die Qualität des Grundwassers sicher“

Wirklich?
In einem Gutachten zu dem Thema heißt es „Eine Sanierung des vergleichsweise kleinräumigen Schadens im südlichen Viertel des beplanten Bereichs hätte wahrscheinlich keine signifikanten Auswirkungen auf die großräumige Grundwasserqualität bezüglich Barium. Weitere Untersuchungsmaßnahmen für den Wirkungspfad Boden - Grundwasser halten wir daher für nicht angemessen bzw. erforderlich.“ Da ist von Nachhaltigkeit keine Rede. Im Übrigen, in dem Gebiet befindet sich kein Brunnen zur Trinkwassergewinnung.

Ratsbegehren:
„Einnahmen aus dem Bereich der Grundund Gewerbesteuer geben uns die Möglichkeit neue Projekte ins Auge zu fassen und die Bürger an vielen Stellen zu entlasten und zu unterstützen“ und „Stärkung des Gemeindehaushaltes“

Erstaunlich,
in der amtlichen Unterrichtung warnen die Befürworter des Ratsbegehrens noch vor der Gefahr extremer Erhöhung von Steuern, Gebühren und Beiträgen. Und keiner von ihnen nennt irgendeinen Betrag, weil dann die Seifenblase platzen würde. Laut Bürgermeister Rupprecht bleiben lediglich ca. 30% der Gewerbesteuereinnahmen beim Markt Feucht

Ratsbegehren:
„Verbesserung von Taktzeiten im öffentlichen Personennahverkehr durch höheres Fahrgastaufkommen

Großartig:
Man richtet eine neue Buslinie ein. Sie ist nicht sehr gefragt. Um das zu ändern, vernichtet man fast 15 ha Wald, versiegelt die Fläche mit Gebäuden und Straßen und hofft dann, dass mehr Leute die Buslinie benutzen. Dabei ist es nicht sicher, dass nur Feuchter Bürgerinnen und Bürger dort arbeiten.

Ratsbegehren:
„Entsorgung von alter Munition zur Sicherheit für unsere Kinder, Hundebesitzer und Naturfreunde“

Wie schön
muss es für die Kinder, Hundebesitzer und Naturfreunde sein, wenn sie später durch ein neues Gewerbegebiet spazieren können. Ist in den letzten Jahrzehnten in dem Waldgebiet an der Moser Brücke jemand zu Schaden gekommen? Bürgermeister Rupprecht selbst war letztes Jahr bei einer Begehung dabei, und er lebt immer noch

Ratsbegehren:
„Erhaltung der Attraktivität eines herausragenden Gewerbestandorts mitten in Europa“

Das haut richtig rein.
9,3 ha neues Gewerbegebiet und schon rückt Feucht ins Zentrum der Wirtschaft in Europa.

Zum Schluss:
Traurig wäre es um Feucht bestellt, wenn seine Zukunftsfähigkeit an der Vernichtung von fast 15 ha Wald und neuen Gewerbeflächen von 9,3 ha hinge. Wir meinen, für die Zukunft der Menschen in Feucht ist eine gesunde Umwelt wichtiger mit einem Wald, der seine wertvolle Funktion für Mensch und Natur behält. Denn wie heißt es im UmweltJournal des Marktes auf S. 25 so schön: „Jeder Baum ist ein dauerhafter Beitrag zum Klimaschutz“ und damit für unsere und unserer Kinder und Enkelkinder Zukunft.

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