Auf der letzten Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses wurde von Verwaltung und CSU die vierwöchige Aufstellung einer Kunsteislauffläche als Erfolg hingestellt. Auch wenn Eislaufen ein schöner Sport ist, relativiert ein näherer Blick diesen „Erfolg“ deutlich.
Beim Beschluss über die Aufstellung wurden Besucherzahlen von 12.000 bis 15.000 versprochen, gekommen sind aber nur circa 2.500 zahlende Besucher und 1.500 Kinder aus Kitas und Schulen, die die Eisfläche vormittags kostenfrei benutzen konnten.
Von einem geringeren Energieverbrauch wurde geschwärmt, der so nicht festzustellen war, wurden doch in den vier Wochen 47.600 Kilowattstunden (kWh) Strom verbraucht, was einen Gegenwert von fast 10.000 € entspricht, wenn man normale Strompreise ansetzt. Diese Kosten haben die Gemeindewerke übernommen und dafür durften sie ein paar Banner aufstellen und wurden als Sponsor der Eisfläche erwähnt. Aufwand und Gegenleistung, die aus Sicht der SPD-Fraktion in keinem adäquaten Verhältnis stehen.
Den Hauptteil der Kosten aber trug die Marktgemeinde, also der Steuerzahler. Insgesamt wurden ca. 12.000 € zugeschossen. 9500 € als direkte „Werbekostenzuschuss“ und mit etwa 2500 € schlugen die Arbeiten, die die Marktbediensteten ausführten, zu Buche. Letztlich haben der Markt Feucht und die Gemeindewerke damit jeden Besucher, egal ob Feuchter Bürger oder nicht, mit über 5 € pro Besuch gesponsert. Für die Kindern aus den Feuchter Kitas und Schulen ist das in Ordnung.
Auch viele Vereine sollten sich an den Betrieb der Eislauffläche beteiligen und so zum Gelingen beitragen. Aber außer dem verantwortlichen Veranstalter, dem SC Feucht, wollte kein Verein so richtig mitmachen.
Da die Kunsteislauffläche als Alternative zur Natureislauffläche am Freibad beschlossen wurde, stand während der frostigen Tage im Januar dieses Winters leider keine Eislaufmöglichkeit in Feucht zur Verfügung.
Die Mehrheit im Ausschuss hat dann diesen „Erfolg“ gleich für die nächsten folgenden Jahre beschlossen. Dabei wurden Alternativen, wie das in Schwabach praktizierte „Eislaufen ohne Eis“, das auf speziellen Kunststoffplatten abläuft und ohne großen Energieeinsatz auskommt, gar nicht in Betracht gezogen.
Lothar Trapp