Gela und Peter Pölloth vom Feuchter Zeidlerverein waren zu Gast bei der AG 60 plus der SPD Feucht und informierten sachkundig über Bienen und die Imkerei.
Die Geschichte der Imkerei beginnt in unserer Gegend schon im Mittelalter. Damals lebte die Biene in hohlen Bäumen und später in von den Zeidlern gebauten Beuten (Bienenstöcken). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kärntner Biene (Carnica) eingeführt. Ab circa 1970 kämpfen Bienen und Imker mit der Varroamilbe, die aus Südostasien eingeschleppt wurde. Sie macht die Bienen krank und orientierungslos. Nach der Honigernte wird bei Varroa-Beifall der Bienenstock zum Beispiel mit Ameisen- oder Oxalsäure behandelt, um den Milbenbefall zurück zu drängen. Ohne Hilfe der Imker könnte unsere heutige Honigbiene hier nicht mehr überleben. Die Honigbiene ist im Gegensatz zu den Wildbienen und Hummeln ein Haustier geworden.
Das Frühjahr mit seinen Blüten und der Sommer mit der Waldtracht sind die Zeit, Nektar und Pollen zu sammeln. Aus dem Nektar entsteht der Honig, und die Pollen sind das Hauptfutter für die Bienen selbst. Ein gesundes Bienenvolk kann pro Saison etwa 40 kg Honig sammeln. Nach der Honigernte durch den Imker im Sommer muss mit Zucker oder Zuckersirup zugefüttert werden, damit die Bienen durch den Winkler kommen. Honig entsteht dabei nicht mehr.
Wird in einem Bienenvolk die Königin schwach, legen die Bienen Weiselzellen für die Aufzucht einer neuen Königin an. Ist die alte Königin noch stark genug, fliegt sie mit einem Teil Bienenvolkes aus, das Volk schwärmt. Die neue Königin muss aber noch befruchtet werden, dazu fliegt sie mit einer „Leibgarde“ von Arbeitsbienen aus, die verhindern sollen, dass sie von Drohnen des eigenen Volkes befruchtet wird, um Inzest zu vermeiden.
Klaus Rüffer und Dieter Christian dankten Gela und Peter Pölloth für ihren sehr informativen Vortrag, der den Zuhörern viel Neues zu Bienen und der Imkerei näher gebracht hat.
Lothar Trapp